Mit viel Dankbarkeit für die übertragene Verantwortung nimmt Wolf Bauer, Filmproduzent und langjähriger UFA-CEO, Abschied vom Juryvorsitz. Die diesjährige Juryarbeit beim Deutschen Fernsehpreis sei seine letzte gewesen, erklärt Bauer im Gespräch mit DWDL.de: „Ich habe schon einige Jahre immer wieder nachgegeben, nachdem ich mich eigentlich nur für ein Jahr bereit erklärt hatte, weil ich im Austausch mit den Stiftern definieren konnte, welchen neuen Weg der Deutsche Fernsehpreis einschlagen muss nach den besonders schwierigen Jahren. Das war für mich spannend, den Charakter eines begehrenswerten Preises mitzugestalten. Aber dann hat es einfach so viel Spaß gemacht und war so inspirierend, dass ich immer weiter gemacht habe.“

2019 übernahm Wolf Bauer den Juryvorsitz von Lutz Carstens, dem damaligen Chefredakteur der „TV Spielfilm“, der zuvor drei Jahre die jeweils monatelange Juryarbeit des Deutschen Fernsehpreises mit einer Sichtungsarbeit von 800 bis 1000 Stunden Programm im Jahr führte. Ein enormer Zeitaufwand, den auch Bauer in sieben Jahren zu spüren bekam: „Nun bin ich nebenbei auch noch Filmproduzent, habe mit meinen Partnern von Zeitsprung Pictures und UFA Fiction den ‚Medicus 2‘ produziert, der jetzt an Weihnachten in die Kinos kommt. Da steckt viel Leidenschaft drin, ebenso wie in zwei anderen Filmprojekten, die ich vor mir habe. Deshalb muss ich mich jetzt entscheiden, weil die Programmsichtung nicht einfach so zu leisten ist.“ 

Der Deutsche Fernsehpreis wird seit 1999 verliehen und hatte seitdem zahlreiche Juryvorsitzende, keinen jedoch so lange wie Wolf Bauer. Im Gründungsjahr führte Peter Gerlach den Vorsitz, danach drei Jahre lang Lutz Hachmeister, zwei Jahre Helmut Markwort, ab 2005 dann drei Jahre lang Klaudia Wick. 2008 war Lutz Carstens schon einmal Juryvorsitzender, es folgten je zwei Jahre unter Führung von Bettina Böttinger, Christoph Keese und Christiane Ruff sowie einmalig Thorsten Körner bevor dann Lutz Carstens bzw. Wolf Bauer folgten.

Dessen Entscheidung ist gefallen: „Ich habe diese Aufgabe wirklich sehr gerne gemacht, aber nach sieben Jahren ist es an der Zeit, dass ein Wechsel an der Spitze der Jury erfolgt und jemand mit neuen Impulsen die Stifter & Partner inspiriert. Eine Person, die vielleicht jünger ist und weiblich - aber man kann sich nicht alles wünschen. Es braucht eine Person, die den enormen Zeitaufwand mit einer Zukunftsvision verbinden kann, damit diese wertvolle Institution sich weiter entwickeln und wandeln kann“, sagt Wolf Bauer.

Das gesamte Wortlaut-Interview mit Wolf Bauer über das deutsche Fernsehen, die Juryarbeit in diesem Jahr und seine Wünsche für die Zukunft des Deutschen Fernsehpreises lesen Sie am Montag bei DWDL.de