Es ist inzwischen eine gute Tradition, dass am Vorabend der Verleihung der International Emmys im deutschen Generalkonsulat in New York auf die deutschen Nominierten angestoßen wird. Das war auch diesmal wieder der Fall – auch wenn mit Till Knorn inzwischen ein neuer Generalkonsul die repräsentative Wohnung an der Lower East Side bezogen hat. Um die illustre Delegation begrüßen zu können, unterbrach Knorn sogar eigens seinen Urlaub.
ZDF-Intendant Norbert Himmler, Co-Gastgeber der Veranstaltung, nutzte seine kurze Begrüßungsrede indes für einige ernste Worte. Es sei ihm ein "Herzensanliegen" daran zu erinnern, dass es für die Korrespondenten aus New York und Washington, die der Einladung ins Generalkonsulat ebenfalls gefolgt waren, "eine ganz besondere Zeit" sei. Gemeint ist die neue Arbeitsvisum-Regelung der Trump-Regierung, die dafür sorgt, dass Journalistinnen und Journalisten nach einem dreiviertel Jahr wieder ausreisen müssen und das Visum schließlich noch einmal neu beantragen müssen, um wieder ins Land zu kommen. "Ich halte das für ein großes Problem", stellte Himmler unumwunden klar.
Der Intendant erinnerte zugleich noch einmal daran, zusammen mit Vertretern von ARD, RTL und ProSiebenSat.1 dem Bundeskanzler und dem Außenminister geschrieben zu haben, um auf politischer Ebene auf die US-Regierung einzuwirken (DWDL.de berichtete). "Das gab es noch nie", sagte Himmler mit Blick auf das gemeinsame Schreiben. "Wir waren einhellig der Meinung, das ist kein Zustand, um aus der freien Welt für die freie Welt zu berichten."
In erster Linie ging es bei Empfang im Generalkonsulat aber natürlich um die bevorstehende Preisverleihung. Und auch wenn in diesem Jahr keine ZDF-Produktion im Rennen um die International Emmys ist, so machte Norbert Himmler deutlich, dass die iEmmys "eine besondere Auszeichnung" seien. "Wir merken, dass der deutsche Filmproduktionsmarkt durchaus in der Lage ist, mitzuhalten. Die Konkurrenz müssen wir überhaupt nicht scheuen", sagte der ZDF-Intendant in New York. Angesichts der Produktionen, die in den vergangenen Jahren entweder nominiert waren oder sogar gewonnen haben, "müssen wir uns nicht verstecken", so Himmler weiter. "Darauf können wir alle sehr stolz sein.".

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