Inwiefern wird sich die Sat.1-Übertragung von den bisherigen Produktionen der ARD unterscheiden?

Schande über mein Haupt, aber ich habe den SuperBowl in den vergangenen Jahren meist ausschließlich bei den amerikanischen Kollegen verfolgt. Ohne arrogant sein zu wollen, gebe ich allerdings zu, dass ich mich auch nicht sonderlich damit beschäftigt habe, wie die Kollegen der ARD bislang aufgestellt waren. Wir wollen so gut wie möglich sein und die Freaks bedienen, aber eben auch die neugierigen Zuschauer nicht vergessen. In Düsseldorf steigt beispielsweise eine große Fan-Party, zu der wir schalten werden. Durch diese Mischung gelingt es uns hoffentlich, dieses bunte Spektakel gut ins nächtliche Deutschland zu transportieren.

Für Sie selbst sind es mit dem SuperBowl und einem neuen „Fantalk“ bei Sport1 derzeit spannende Wochen. Wie kriegen Sie das eigentlich unter einen Hut?

Das ist eine berechtigte Frage. (lacht) Es gibt derzeit tatsächlich extrem viel zu tun, weil ich zusätzlich noch Promo-Termine habe und am vergangenen Dienstag noch nach Essen musste, um den „Fantalk“ zu machen. Es macht es mir allerdings insofern leichter, weil es Jobs sind, die mir einen Kick geben und von der Routine abweichen. Der „Fantalk“ ist ein Format, für dessen Rückkehr ich wie ein Löwe gekämpft habe – dafür musste in jedem Fall noch Platz im Kalender sein. Und weil mir der SuperBowl in der Vita noch fehlte, kribbelte auch das total. Ich gebe aber schon zu, dass es momentan bei mir etwas am Limit läuft.

 

Fans von „Schlag den Raab“ müssen sich aber keine Sorgen machen?

Nein, keineswegs. Ich habe gerade einen Vertrag mit Brainpool geschlossen und werde „Schlag den Raab“ und „Schlag den Star“ somit noch ein paar Jährchen weitermachen. Sofern ich keine goldenen Löffel klaue, ist das Ende noch nicht in Sicht.

Beim Basketball sieht's aber anders aus. Da war kürzlich zu lesen, dass Sie sich dort als Kommentator zurückziehen wollen.

Die Großereignisse finden jeweils drei Wochen lang im Spätsommer statt, die im Normalfall in die Ferien fallen. Ich habe für mich entschieden, dass für die Turniere mit der Nationalmannschaft Pause oder vielleicht sogar Feierabend angesagt ist, weil mir diese Zeit schlicht für meine Familie fehlte. Achteln kann ich mich leider nicht. Und mal ehrlich: Ich begleite die deutsche Nationalmannschaft nun seit 15 Jahren. Es wird so langsam mal Zeit, dass ein anderer Kollege ranrückt, damit es zumindest zwei Basketball-Kommentatoren in Deutschland gibt, die die Zuschauer kennen.

Sich mit Dirk Nowitzki zu verabschieden, ist ja sicherlich auch nicht ganz verkehrt...

Dieser Generationenwechsel passte ganz gut – auf diesen Zug bin ich deshalb gerne aufgesprungen. Für 2015 hatte ich mir ja ein Hintertürchen offen gelassen, falls die EM im eigenen Land gewesen wäre. Das hat sich nun aber erledigt. Von daher müssen sich die Leute nun mal an einen anderen gewöhnen...

Herr Buschmann, vielen Dank für das Gespräch.