Was ist eigentlich für Sie schwieriger: Diese Moderationen und Überleitungen oder die Beiträge der Sendung?

Ich denke, die verbindenden Monologe sind schwieriger. Bei den Filmen ist es relativ einfach, weil man sich ja an einem entsprechenden Original entlang hangelt. Da ist die Umsetzung die Herausforderung. Schwieriger in der Vorbereitung sind die Überleitungen, weil man dort witzig sein will und den Zuschauer gleichzeitig aber mit den nötigen Vorinformationen für den nächsten, ja dann meist plötzlich kommenden Einspieler, versorgen muss. Es muss alles drin sein, aber nicht zu detailliert werden. Gemessen an der Länge der Moderationen bereiten die sicher unverhältnismäßig viel Kopfzerbrechen.

Ich stelle gerade fest, wir brauchen noch was menschelndes in diesem Interview. Stellen Sie sich deshalb doch einfach nochmal vor. Wer ist eigentlich dieser Walulis, was hat der so gemacht bisher?

Also: Studium der Theaterwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Psychologie. In dem Rahmen beim Ausbildungsradio m94,5 gearbeitet und festgestellt, dass Radio schon mal nicht so schlecht ist. Dann ging es zum Bayerischen Rundfunk und deren Jugendradio. Irgendwann gemerkt, dass ein bisschen Bild zum Ton auch nicht verkehrt wäre. So kam es dann zu RTL II und dem interaktiven Live-Kinderfernsehen „My Pokito“ am Nachmittag - dem „Gottschalk live“ von RTL II sozusagen, wo Internet-Einbindung und Chat aber auch wirklich funktioniert haben.

Und weil es genauso erfolgreich war wie „Gottschalk Live“ machen Sie das jetzt nicht mehr...

(lacht) Richtig, nachdem auch das Drehen des Schreibtisches um 90 Grad keinen Erfolg gebracht hat, haben wir aufgegeben. Aber die Begeisterung fürs Fernsehen war da und dann bin ich zum Südwestrundfunk als Außenreporter für dasding.tv gekommen.

So, jetzt zum Schluss müssen wir nochmal ran an den Speck. Raus mit der Sprache: Zerbrechen Sie sich künftig denn wieder den Kopf für neue Folgen von „Walulis sieht fern“?

Wie der Bayer so schön sagt: Schau `mer mal. Wir sind Tele 5 auf jeden Fall sehr dankbar dafür, uns ne Chance gegeben zu haben. Mitten in der Nacht, aber immerhin: Ohne Tele 5 hätten wir diesen Preis wohl nicht.

Und die Wiederholung läuft ja jetzt schon vor Mitternacht...

Genau, diese Wiederholung für alle, die es im Internet verpasst haben (schmunzelt). Nein, wir sind wirklich sehr dankbar, weil uns auch nicht reingeredet wurde. Man kennt das ja von anderen Sendern, wo dann aufgrund irgendeiner Marktforschung optimiert wird. Wir mussten nur eine einzige Sache ändern: Ein Gemüsehobel sah doch etwas zu sehr nach dem Original-Markenprodukt aus.

Aber was macht denn die Fortsetzung jetzt so schwierig. Man sollte meinen der Grimme-Preis befeuert jetzt entsprechende Pläne...

Wir hatten beim Dreh für die ersten Folgen so viele euphorische Helfer dabei, dass sogar mehrere bereit waren, für die Realisierung des Projekts Geld zu spenden. Das wird sich jetzt wohl höchstwahrscheinlich ändern.

Herr Walulis, herzlichen Dank für das Gespräch.