Matthias Dang"Das ist für Vermarkter sehr traurig, aber gewisse Marktmechanismen lassen sich nun mal nicht verändern", so Dang im Gespräch. Dennoch setzt RTL im Januar traditionell auf teure aber publikumswirksame Inhalte, deren Kosten sich mit der Werbung nicht immer einspielen lassen. Neben der Zielsetzung, möglichst gute Einnahmen auf dem Programmplatz zu erzielen, spiele auch der Imagegewinn eine große Rolle: "Mit einer Sendung wie 'Ich bin ein Star' zeigt RTL, dass der Sender ein außergewöhnliches Programm hat und Themen setzt, über die Deutschland spricht", so der Vermarkter.

Und letztlich soll das dann die Umsätze wieder ankurbeln. "Da wir uns derzeit mit den Mediaplanern immer noch in den Jahresgesprächen befinden, geht es auch darum, Pflöcke in den Markt zu rammen, die die gesamte erste Jahreshälfte stützen", führt Dang aus. Diese Strategie hat verschiedene Wirkungen: Zum einen können dem Sender die bereits im Januar mit den Event-Programmen erzielten hohen Marktanteile nicht mehr genommen werden. Zum anderen gehe es auch darum, den Mediaplanern zu zeigen, welche Schlagkraft RTL habe, führt Dang aus.
 

 
Da spielt es dem Sender zusätzlich in die Karten, dass sich die Stimmung in Sachen Dschungelcamp nach und nach wandelt. Standen die Werber dem Format anfangs noch eher skeptisch gegenüber, hat sich die Wahrnehmung mittlerweile geändert. Das liegt wohl auch daran, dass es im Camp im vergangenen Jahr recht harmonisch zuging und mit Ross Antony ein Sympathieträger als Sieger aus dem skurrilen Wettbewerb hervorging. "Es gibt auf Seiten der Mediaplaner keine Vorbehalte mehr gegen die Sendung  - es wird sogar kontinuierlich zugebucht", sagt Dang.

Ich bin ein Star - Holt mich hier RausAuch wenn die Frequenz der Werbung nicht gerade die höchste ist, so haben sich renommierte Markenartikler in diesem Jahr zum australischen Dschungel bekannt. Darunter Kosmetik-Unternehmen wie L'Oreal und Schwartzkopf, die Deutsche Telekom und Vodafone, Autohersteller wie Peugeot, Ford und Skoda und mit Danone und Bahlsen auch namhafte Vertreter der Nahrungs- und Genussmittelindustrie.

Für das anstehende Jahr hält IP-Verkaufschef Dang die Erwartungen - wie viele andere auch - in Grenzen. "Wir spüren eine gewisse Zurückhaltung, weil die Werbekunden nicht wissen, was sie in den kommenden Monaten erwartet und sie sich noch entsprechend zurückhalten".