Zwei Jahre nach dem Sendestart in den USA hat die ABC-Comedy "Modern Family" nicht nur verlässlich gute Einschaltquoten zu verzeichnen. Sie räumt auch reihenweise Preise ab. Auch bei den in der vergangenen Nacht verliehenen 63rd Primetime Emmy Awards gewann die Serie in jeder Kategorie, in der sie nominiert war. Am Ende waren es also fünf Emmys für die Familienserie inklusive dem Emmy in der Königskategorie Beste Comedy. Den schnappte "Modern Family" übrigens auch schon im vergangenen Jahr der Musicalserie "Glee" weg.

Doch trotz konstanter Einschaltquoten, bereits zwei fertig vorliegenden Staffeln und diesem Preisregen ist eine Ausstrahlung von "Modern Family" in Deutschland nicht in Sicht. Die Rechte liegen noch im Rahmen eines alten Output-Deals bei der Mediengruppe RTL Deutschland. Doch dort sucht man bislang ergebnislos einen geeigneten Sendeplatz auf einem geeigneten Sender. Im Juli bestätigte RTL-Chefin Anke Schäferkordt immerhin im Gespräch mit DWDL.de: ""Ich weiß, dass es Interessenten außerhalb der Gruppe gibt, aber wir werden sie bei uns in der Gruppe nutzen." Nur wo und wann, das stand noch immer nicht fest.

Neben dem Branchengerücht, dass ProSieben im Rahmen seiner Comedy-Offensive in der Primetime mit "Modern Family" gerne Nachschub sichern würde, wurde auch über eine mögliche Ausstrahlung der Serie beim kleinen Bruder Super RTL spekuliert. Dort läuft bereits "Glee", weil es sich nicht bei RTL und VOX unterbringen ließ. Doch inzwischen stehen die Zeichen offenbar auf RTL: Bei der Werbekunden Tour "Primetime - IP vor Ort" betonte Schäferkordt nochmals deutlich die wachsende Bedeutung von Comedy für RTL selbst. Das Problem jedoch: Ein Halbstünder allein macht noch keine Programmierung. Findet sich also eine zweite Sitcom, egal ob gekauft oder selbstproduziert? Oder gibt es eine Doppelprogrammierung? Schwierige Fragen. Eine Ausstrahlung wäre der Serie aber sehr zu wünschen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.