Der siebenjährige Allen wurde von seinen beiden egozentrischen Dads völlig verzogen und hält sich für etwas Besseres. Auch noch als er von seinen Vätern in die öffentliche Grundschule geschickt wird, weil Papa Nr. 2 sich zur Finanzierung des exquisiten Lebensstils einen Job suchen muss und ihn nicht mehr selbst zuhause unterrichten kann. Schon die Pilotfolge dürfte in den manchmal erschreckend prüden USA für Aufregung sorgen. Denn Allen Gregory trinkt Wein - auch in der Schule. Und dann verliebt sich der Siebenjährige auch noch in die 60-jährige Schuldirektorin.

 

Und die Serie zeigt, wie er sich Sex mit ihr vorstellt und bei einer gemeinsamen Achterbahnfahrt seine Hand langsam in ihren Schritt wandert. Dazu kommen Witze über Behinderte und Minderheiten. "Und das zeigt FOX tatsächlich zur Primetime?", fragte nach dem Screening ein Kollege einer New Yorker Tageszeitung. In der Tat kaum vorstellbar. Was für uns vielleicht gewagt aber nicht zu gewagt klingt, wird in den USA mit Sicherheit Diskussionen auslösen. Sex, Alkohol und Minderheitenwitze und das alles in einer Serie über einen siebenjährigen Jungen.

Selbst die Macher waren überrascht, was erlaubt war und was nicht. David A. Goodman hat einige Erfahrungen bei "Futurama" und "Family Guy" gesammelt und wundert sich noch immer, was im US-Fernsehen möglich ist. So könne man bei "Allen Gregory" einen Siebenjährigen bei Sex-Fantasien mit einer 60-Jährigen zeigen, aber den Fleck zu zeigen als sich Allen in die Hose gemacht hat, war nicht möglich. Doch die neue Serie ist mehr als diese Szenen. Es ist unterhaltsame, bitterböse Satire. Vielleicht zu böse und zu speziell für die Masse.

Kritisch ist zweifelsohne auch, dass die Hauptfigur anders als bei den "Simpsons" und "Family Guy" nicht wirklich ein Sympathieträger ist. Er soll es durch sein Scheitern in der Schule werden, verspricht Goodman. Doch gesetzt ist die Figur erst einmal als verwöhntes arrogantes Kind. Bleibt zu hoffen, dass die Serie genügend Zeit hat, um sich zu entwickeln. Denn der Zeichenstil wie auch die Story heben sich wohltuend von vielen banal-albernen Wettbewerbn ab. "Manchmal hören Träume auf, wenn sie am schönsten sind", sagt Erfinder Jonah Hill noch etwas nachdenklich und scheint lieber den Moment vor der Erstausstrahlung zu genießen.