Auch 2013 berechnen wir einmal im Monat den "Frische-Index" - also den Anteil ihrer Primetime, den die großen acht Sender mit Erstausstrahlungen oder zumindest Free-TV-Premieren bestücken, während in der übrigen Zeit das Programm mit Wiederholungen gestreckt wird. Im Vergleich zum Februar gab es bei den meisten Sendern keine größeren Verschiebungen. Auffällig ist nur, dass Das Erste seinen Anteil an Erstausstrahlungen im Vergleich zu den ersten beiden Monaten des Jahres deutlich zurückgefahren hat und damit erstmals in diesem Jahr wieder hinter dem ZDFauf Rang 2 lag.

Interessant ist allerdings der Vergleich mit dem Vorjahr. Dort zeigt sich, dass RTL im März ganze zwölf Prozentpunkte unter dem Frische-Anteil des Vorjahres-März lag. Besonders der Donnerstagabend, an dem nur noch eine Stunde Erstausstrahlungen laufen, zog RTL hier nach unten. Dazu kommt, dass sonntags die letzte Erstausstrahlung eines Films schon aus dem Januar datiert. Noch stärker fiel der Rückgang bei Sat.1 aus. Mittwochs, freitags und samstags musste man sich hier großflächig mit Film-Wiederholungen behelfen, auch dienstags gab's nicht nur frische Ware - und die Durststrecke am Serien-Donnerstag steht sogar noch bevor. Es bleibt weiter die Erkenntnis: ProSiebenSat.1 produziert und kauft zu wenig Programm für zu viele Sender.

DWDL.de-Frische-Index vom März 2013

  FIX-Punkte
März 2013
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Mrz. 2012
ZDF
85 von 100
-3 -1
Das Erste
79 von 100
-11
-1
RTL 71 von 100
-5 -12
ProSieben
63 von 100
+1 -5
Vox 53 von 100
-2 +11
Sat.1
52 von 100 -3 -18
RTL II
46 von 100
+5 -8
kabel eins
25 von 100
-2 -7

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.