Nachdem RTL im Januar getrieben vom Dschungelcamp noch den höchsten Anteil an frischem Programm (Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren) in der Primetime (20:15 Uhr bis 0 Uhr) aufzuweisen hatte, reichte es in unserem einmal monatlich ermittelten Frische-Index im Februar nur noch für den dritten Platz. Obwohl donnerstags nach dem Flop von "Schmidt - Chaos auf Rezept" inzwischen nur noch Wiederholungen laufen, liegt der Frischeanteil sogar minimal höher als im Februar des Vorjahres.

Ganz vorne in der Tabelle findet sich im Februar hingegen das ZDF wieder - und der Frische-Anteil wäre noch höher ausgefallen, wenn die Strategie des ZDF nicht vorsehen würde, etliche Filme bzw. Reihen wenige Tage vorher schon bei ZDFneo zu zeigen - und umgekehrt erstaunlicherweise eine ZDFneo-Serie wie "Mad Men" als Erstausstrahlung im ZDF. Wie auch beim Ersten lag der Frische-Anteil im Februar 2014 deutlich unter dem des Februars 2013. Im Ersten setzte man allzu oft auf Film-Wiederholungen. Deutlich hochgefahren haben den Anteil an frischem Programm im Vergleich zum Januar ProSieben, Vox, RTL II und kabel eins. Bei Sat.1 hat sich hingegen nur wenig getan, wodurch der Sender hinter ProSieben und Vox rutschte.

DWDL.de-Frische-Index - Februar 2014

  FIX-Punkte
Februar 2014
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Feb 2013
ZDF 82 von 100
+/-0 -7
Das Erste
78 von 100
-4 -12
RTL
77 von 100
-6 +1
ProSieben
58 von 100
+15 -4
Vox 52 von 100
+15 -3
Sat.1
49 von 100 +4 -6
RTL II
45 von 100
+20 +4
kabel eins
43 von 100
+15 +16

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.