Die Olympischen Winterspiele sind am Sonntag mit starken Quoten zu Ende gegangen: 6,33 Millionen Zuschauer verfolgten ab 17:00 Uhr die Live-Übertragung der Abschlussfeier im Ersten. Sie erzielte damit einen Marktanteil von 25,8 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen lief es zwar längst nicht so gut, doch auch hier stimmten bei der Abschlussfeier die Quoten: 1,10 Millionen junge Zuschauer trieben den Marktanteil auf 12,8 Prozent. Unterm Strich können ARD und ZDF mit der Publikumsresonanz der vergangenen beiden Wochen äußerst zufrieden: Im Vergleich zu den Winterspielen in Turin und Vancouver ist es gelungen, die Marktanteile der Übertragungen kräftig zu steigern.

So lag der Marktanteil vor acht Jahren bei 21,3 Prozent, 2010 wurden sogar nur 19,0 Prozent erzielt - diesmal aber waren es über die kompletten Spiele betrachtet mehr als 25 Prozent. Ganz so leicht lassen sich die Zahlen durch die unterschiedlichen Zeitzonen, in denen die Winterspiele stattfanden, zwar nicht vergleichen. Unstrittig ist jedoch, dass die Öffentlich-Rechtlichen außerordentlich erfolgreich waren. Das zeigten bereits die Quoten der Eröffnungsfeier, die trotz der Ausstrahlung am Vorabend mit knapp neun Millionen Zuschauern sogar geringfügig mehr Menschen vor den Fernseher lockte als die zur besten Sendezeit ausgestrahlte Eröffnungsfeier in Turin.

Und nicht nur das: Die Eröffnung der Sommerspiele in London verzeichnete vor zwei Jahren sogar weniger als acht Millionen Zuschauer. Gut möglich also, dass die umfangreiche Berichterstattung im Vorfeld der Spiele von Sotschi für ein gesteigertes Interesse gesorgt hat. Das zeigte sich insbesondere am ersten Wochenende: Hier wurde beim Triumph der deutschen Rodler im ZDF dann sogar mit 9,22 Millionen Zuschauern eine Reichweite aufgestellt, die in den folgenden beiden Wochen nicht mehr getoppt werden sollte. In der Spitze fieberten am Vorabend mehr als elf Millionen Fans mit Felix Loch.

Am selben Tag lockten übrigens noch dazu die Skispringer im Schnitt 8,72 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher und auch den Biathleten erreichten mehr als acht Millionen Fans. Die enttäuschenden Ergebnisse der deutschen Biathelten waren es wohl, die verhinderten, dass sich diese beeindruckenden Zahlen im weiteren Verlauf der Winterspiele noch einmal wiederholten. Alle anderen Biathlon-Wettbewerbe verzeichneten weniger als sechs Millionen Zuschauer. Einen Rekord gab's für die Biathelten dann aber doch: Mit 41,0 Prozent erzielte die Herren-Verfolgung zumindest den höchsten Marktanteil aller diesjährigen Wettbewerbe.

"Wir freuen uns, dass die Zuschauer das ZDF-Olympia-Angebot im klassischen TV und im Netz so positiv angenommen haben", sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey in seinem Fazit. "Es ist uns - im Schulterschluss mit den Kollegen der ARD - gelungen, die ganze olympische Vielfalt mit einem Qualitätsprogramm abzubilden, ohne die besonderen Umstände diese Spiele aus dem kritischen Blick zu verlieren. So haben wir in unseren Sendungen auch die politische Situation in Russland intensiv beleuchtet." Tatsächlich standen ARD und ZDF vor der schwierigen Aufgabe, sich zusätzlich zu den sportlichen Höhepunkten auch mit den Schattenseiten der Spiele zu beschäftigen - und diese Aufgabe haben die Sender gut gemeistert.

Ansonsten spulten ARD und ZDF ihre Berichterstattung routiniert ab, porträtierten Sportler oder präsentierten Land und Leute. Wirklich Überraschendes boten sie dabei kaum. Das mag man bedauern, doch anders als etwa als in den USA, wo sich NBC auf Zusammenfassungen in den Abendstunden beschränkte, hatte man hierzulande als Zuschauer dann doch meist das Gefühl, nichts zu verpassen. Das Publikum hat es den Sendern mit starken Quoten gedankt.