Nachdem das ZDF im Februar den Spitzenplatz im DWDL.de-Frische-Index, mit dem wir einmal im Monat den Anteil an Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren im Abendprogramm zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr für die acht großen Sender errechnen erklimmen konnten, schlug im März Das Erste zurück. Fast 90 Prozent des Primetime-Programms des Ersten kam im März nicht aus der Konserve, das war deutlich mehr als bei jedem anderen Sender. Das ZDF folgt mit spürbarem Abstand auf Platz 2 - wobei hier weiterhin gilt, dass die Strategie, einzelne Reihen oder Filme vorab auf ZDFneo zu zeigen, den Wert ein wenig drückt.

Bei den Privaten lag wie eh und je RTL an der Spitze. Wäre nicht "Schmidt - Chaos auf Rezept" vorzeitig aus dem Programm genommen und durch Wiederholungen ersetzt worden, hätte RTL mit dem ZDF mithalten können, was die Erstausstrahlungs-Quote anbelangt. ProSieben und Sat.1 folgten wie gewohnt mit einem gebührendem Abstand, zeigten aber immerhin etwas mehr frische Ware als im Februar. Trotzdem gilt weiterhin: Auch in der "High-Season" besteht zum Beispiel die Hälfte des Sat.1-Abendprogramms aus Wiederholungen - unter anderem weil man den späten Abend seit dem Abgang von Harald Schmidt komplett aufgegeben hat.

DWDL.de-Frische-Index - März 2014

  FIX-Punkte
März 2014
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum März 2013
Das Erste 89 von 100
+12 +10
ZDF
79 von 100
-3 -6
RTL
76 von 100
-1 +5
ProSieben
61 von 100
+3 -2
Sat.1 53 von 100
+4 +/-0
Vox
52 von 100 +/-0 -1
RTL II
41 von 100
-4 -5
kabel eins
37 von 100
-6 +12

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.