Der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft liegt erst wenige Wochen zurück, da steht auch schon der Auftakt der neuen Bundesliga-Saison auf dem Plan. Mit dem Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg beginnt am Abend der Kampf um die Meisterschale von vorne. Freuen können sich allerdings längst nicht nur die Fans - weil die Bundesliga meist gute Quoten verspricht, hat man auch bei manchem Fernsehsender allen Grund zur Freude. Die meisten Fans wird auch diesmal wieder die "Sportschau" vor den Fernseher locken: Rund fünf Millionen schalteten in der zurückliegenden Saison Woche für Woche ein, um die Spielzusammenfassungen zu sehen. Aber auch das ZDF und Sport1 gehören zu den Profiteuren der Bundesliga-Euphorie. Wohl gemerkt ungeachtet der stärker werdenden Konkurrenz durch das Bezahlfernsehen.

Tatsächlich ist es Sky in der vorigen Saison gelungen, seine Zuschauerzahlen weiter zu steigern. Überraschend ist das angesichts eines kräftigen Anstiegs der Abonnentenzahlen freilich nicht. Mit einer durchschnittlichen Sehbeteiligung von 770.000 Zuschauern pro Spieltag bewegte sich Sky in der Saison 2013/14 immerhin 3,6 Prozent über dem Wert der Vor-Saison. Dabei ist der Anstieg in der sogenannten werberelevanten Zielgruppe noch etwas kräftiger: Um 5,2 Prozent ging es bei den 14- bis 49-Jährigen nach oben, in der erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen kann man in Unterföhring sogar ein Plus von 5,7 Prozent bejubeln. Der Marktanteil konnte in der klassischen Zielgruppe sogar um mehr als zehn Prozent gesteigert werden - und betrug über alle Spieltage hinweg gesehen im Schnitt knapp fünf Prozent.

Müßig zu erwähnen, dass sich die meisten Fans am Samstagnachmittag vor dem Fernseher zu versammeln. Fast 1,3 Millionen Zuschauer entschieden sich im Schnitt für Einzelspiele oder die Konkurrenz. Damit konnte Sky die Reichweite auf diesem Sendeplatz um über 100.000 Zuschauer ausbauen. All jene Fans, die in Bars oder Kneipen mit ihren Vereinen fiebern, sind in diesen Zahlen jedoch nicht enthalten. Beachtlich sind auch die Marktanteile: Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil über die Saison gesehen bei weit mehr als 12 Prozent - und nicht selten war der Bezahlsender im Vergleich aller Sender sogar Marktführer am Samstagnachmittag. Das mag vor allem deshalb überraschen, weil die Meisterschaft von den Bayern so früh entschieden wurde wie noch nie. Die Annahme, den Zuschauern würde dadurch die Lust an der Bundesliga vergehen, hat sich also mit Blick auf die Einschaltquoten nicht erhärten können.

Zuschauer-Trend: Bundesliga Konferenz
Bundesliga Konferenz

Den Saison-Rekord hält jedoch das Topspiel zwischen Bayern und Dortmund, das am 13. Spieltag von 1,86 Millionen Zuschauern gesehen wurde. Doch so gut die Quoten der Bundesliga auch sind: Fast noch beachtlicher ist die Entwicklung des Unterhauses. Zwar erreicht die 2. Bundesliga selbstverständlich längst nicht so viele Fans wie Bundesliga, doch in der vergangenen Saison setzte sich der positive Quoten-Trend weiter fort. Mit einer durchschnittlichen Sehbeteiligung von 210.000 Zuschauern pro Spieltag gab's für die Sky-Übertragungen ein Plus von fast 14 Prozent. Auch die Marktanteile verzeichneten zweistellige Wachstumsraten. So gesehen war zuletzt also gewissermaßen die 2. Liga der wahre Star. Welches Potenzial in der 2. Bundesliga steckt, wurde dabei schon zu Beginn der neuen Saison deutlich. Mit 350.000 Zuschauern setzte die Samstags-Konferenz am ersten Spieltag gleich mal eine Duftmarke, einen Tag später waren sogar 440.000 Fans dabei.

Steigende Abonnenten- und Zuschauerzahlen sind für Sky allerdings angesichts der horrenden Kosten für die Bundesliga auch überlebenswichtig. Mehr als 480 Millionen Euro überweist der Bezahlsender pro Saison an die Deutsche Fußball-Liga - ohne Zweifel ein teurer Spaß, den man auch mit vermehrter Werbung im Live-Umfeld der Bundesliga abzufedern versucht. Zum Saison-Auftakt gelingt das dem Vermarkter Sky Media Network bislang äußerst gut: Zu beinahe 100 Prozent seien die Werbeplätze belegt, ist aus Unterföhring zu hören, gegenüber dem ersten Spieltag der Vorsaison verzeichnet man noch dazu ein sattes Umsatz-Plus von 53 Prozent. Die Kehrseite für Zuschauer: Künftig stehen Werbekunden noch mehr Platzierungen im Live-Bild durch sogenannte Live-Frames zur Verfügung.