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Facebook liebäugelt mehr und mehr mit dem Markt der TV-Werbung. In den USA startet in diesen Tagen ein Test, bei dem das Unternehmen über sein Ad-Network erstmals TV-Spots auf Set-Top-Boxen wie Apple TV oder Roku ausspielt. Als Partner sind A&E und Tubi TV mit von der Partie. Das Facebook Audience Network platziert bereits mit wachsendem Erfolg Online-Werbung auf Webseiten Dritter. Mit dem neuen Schritt würde es dazu dienen, die klassischen – und immer noch deutlich ertragreicheren – TV-Spots auf Smart-TV-Geräte zu bringen. Im US-Markt bevorzugen immer mehr Konsumenten Streaming-Boxen wie Apple TV oder Roku anstelle eines teuren Kabel-TV-Abos. In der Testphase verkauft Facebook allerdings noch keine Spots an Werbekunden, sondern schaltet lediglich Eigenpromotion.

Unterdessen hat Facebook nun mit juristischen Konsequenzen seines Rechenfehlers bei der Ausweisung der Sehdauer von Video-Ads (DWDL.de berichtete) zu kämpfen. Drei US-Werbekunden haben das soziale Netzwerk einem Bericht der "MediaPost" zufolge verklagt, eine größere Sammelklage könnte noch folgen. Die Kläger halten Facebook vor, sie zur Buchung von Video-Ads und zur Zahlung höherer Preise veranlasst zu haben, indem die Verweildauer der Nutzer übertrieben dargestellt worden sei. Wie Facebook Ende September selbst eingeräumt hatte, führte ein Rechenfehler zwei Jahre lang zur Überschätzung der durchschnittlichen Video-Sehdauer um 60 bis 80 Prozent. Auf die Abrechnung von Medialeistungen habe dies jedoch keinen Einfluss gehabt, so Facebook damals. Die klagenden Kunden argumentieren jetzt, die falsche Messgröße habe die Werbung wertvoller erscheinen lassen, als sie in Wahrheit war. Die Klage auf Schadensersatz ging Ende voriger Woche beim US District Court von Nordkalifornien ein. "Als Resultat von Facebooks unlauterem Verhalten investierten die Kläger Geld in Werbung, das sie ansonsten nicht ausgegeben hätten", heißt es darin unter anderem.



Disneymedia+© Disneymedia+
Beim Vermarkter Disneymedia+ können Werbekunden ab sofort Addressable TV für den Disney Channel buchen. Mit einem neuen Werbeformat namens "Switch XXL" sollen die Zuschauer des linearen TV-Programms individualisiert ansprechbar sein. Dabei legt sich in vordefinierten Slots für die Dauer von zehn Sekunden ein Rahmen mit einer Werbebotschaft um das laufende Programm. Ein Frequency Capping sorgt für einen dosierten Einsatz der Werbeform, was für eine höhere Akzeptanz sorgen soll. Das Angebot kann über Formate, Zeitschienen und Zuschauerstrukturen auf Basis der AGF-Daten ausgesteuert werden. Da die Werbung digital über Ad-Server ausgeliefert wird, ist zusätzlich auch ein Geo-Targeting nach Städten, Regionen und Bundesländern möglich. "Addressable TV kann durch seine exklusive Platzierung einer laufenden Kampagne zusätzliche Impulse verleihen", so Thorsten Braun, General Manager von Disneymedia+ in Deutschland. "Außerdem ist es ein interessanter Ansatz für regionale Werbungtreibende mit kleineren Budgets oder Kunden, die bislang nicht im TV gebucht haben." Disneymedia+ arbeitet beim Addressable TV mit dem Onlinevideovermarkter Smartclip zusammen. Erster Kunde ist Weleda Naturkosmetik, Planung und Umsetzung erfolgten durch die Agenturgruppe pilot.

PHD© PHD
Andreas Schmitt ist neuer Managing Partner der Mediaagentur PHD Germany. In dieser neu geschaffenen Position verantwortet er kundenübergreifend die Prozesssteuerung zur Erreichung von Kundenzielen. Schmitt wird standortübergreifend agieren und berichtet an Holger Thalheimer, CEO von PHD Germany. Mit der Verpflichtung des neuen Managers investiert die Tochter der Omnicom Media Group nach eigenen Angaben gezielt in den Bereich Investment & Accountability. Der Diplom-Kaufmann Schmitt ist seit über 23 Jahren in der Mediaagenturbranche tätig, seit 2001 als Mitglied der Geschäftsführung bei Mindshare in Frankfurt.

Blogfoster© Blogfoster
Influencer-Marketing
gehört derzeit ohne Frage zu den großen Media-Hypes. Der Berliner Technologieanbieter Blogfoster, der mit seiner Software Werbekunden, Blogger und andere Influencer zusammenbringt, hat eine neue Kenngröße entwickelt, die Blogger- und Influencer-Marketing transparenter und besser vergleichbar machen soll. Mit dem "Cost per Reader" (CPR) will das Unternehmen nach eigenen Angaben "einen neuen Standard in der Auswertung von Kampagnen" setzen, denn bisher habe eine relevante und objektivierbare Kennzahl für Werbekunden bei der Zusammenarbeit mit Bloggern und Influencern gefehlt. Im ersten Schritt rollt Blogfoster die Metrik auf sein Blogger-Netzwerk mit derzeit rund 7.000 Bloggern aus. Danach beginnt in den kommenden Wochen der Rollout auf die rund 11.000 Social-Media-Profile der Blogger auf Facebook, Instagram, Twitter und Snapchat. Im Unterschied zur marktüblichen Einstufung von Blogs nach Seitenaufrufen pro Monat werden die dem Blogfoster-CPR zugrundeliegenden Daten direkt auf den einzelnen Artikeln des Blogs erhoben, etwa Verweildauern, Interaktionsraten oder die Herkunft des Traffics. Werbekunden soll dadurch präzise dargestellt werden, wie ihre Kampagne performt.

Analog zum Blog sollen auf Instagram, Facebook und Twitter die Post-Interaktionen gemessen werden. Die reine Anzahl der Follower auf einem Account rückt demnach zur Gütemessung in die zweite Reihe. "Im Kern geht es um die Frage, wie viele Menschen sich wie intensiv mit dem Content auseinandergesetzt haben, für den die Werbekunden zahlen", so Simon Staib, Mitgründer und CPO von Blogfoster. Derzeit werde die Performance von Blog- und Influencer-Kampagnen im Markt nur mit ungefähren Indikatoren gemessen, die allesamt auf Schätzungen und Hochrechnungen basierten. Das mache eine präzise Mediaplanung unmöglich. "In der Beziehung war Influencer-Marketing bisher am ehesten vergleichbar mit Topfschlagen", so Staib.

Sky Media© Sky Media
Bei Sky Media zeigt man sich unterdessen sehr zufrieden mit der zeitweisen Umwidmung von Sky Hits HD in Sky Cinema Star Wars HD. Während der zweiwöchigen Sonderprogrammierung sei der Sendermarktanteil etwa doppelt so hoch gewesen wie üblich. 4,55 Millionen Kontakte wurden während dieser zwei Wochen erreicht, die von 1,1 Millionen unterschiedlichen Zusehern kamen. Am beliebtesten war natürlich der neueste Film "Das Erwachen der Macht" mit 603.000 Kontakten. Gesehen wurden die Filme zu 90 Prozent linear und nicht zeitversetzt, Ausnahme war "Das Erwachen der Macht", das mit 30 Prozent einen besonders hohen non-linearen Anteil hatte. 18 Prozent entfielen davon auf Sky on Demand, 12 Prozent auf Sky Go.