Media Impact© Springer
Zwischen den Joint-Venture-Partnern Axel Springer und Funke Mediengruppe läuft es offenbar nicht ganz rund in der Anzeigenvermarktung. Funke verlagert jedenfalls die Werbeflächen der Digitalangebote seiner Tageszeitungen (u.a. "WAZ", "Hamburger Abendblatt", "Berliner Morgenpost") vom gemeinsamen Vermarkter Media Impact zur Ströer-Digital-Tochter OMS. Dies bestätigte Funke gegenüber dem "Handelsblatt" ebenso wie eine weitere Veränderung: Handelsanzeigen in den Printausgaben der Tageszeitungen werden künftig nur noch von der Score Media Group verkauft, nicht mehr von Media Impact. Das Gemeinschaftsunternehmen war im Zuge der Übernahme etlicher Springer-Zeitschriften und -Regionalzeitungen durch Funke entstanden. Springer hält 74,9 Prozent der Anteile an Media Impact, die Essener Funke-Gruppe ist zu 25,1 Prozent beteiligt.

Das Bundeskartellamt hatte Funke aus Wettbewerbsgründen untersagt, seine Titel exklusiv von Media Impact vermarkten zu lassen. Daher war Score Media, der Crossmedia-Vermarkter der Regionalverlage, auch bisher schon mit im Geschäft. Schon länger wird in der Branche spekuliert, Funke hadere damit, dass Media Impact seine Vermarktungsaktivitäten bei den Tageszeitungen zu stark auf Springers Boulevard-Schlachtschiff "Bild" fokussiere. Ein Funke-Sprecher sagte freilich dem "Handelsblatt": "Mit der Vermarktung der Angebote der Print-Ausgaben unserer Tageszeitungen für Markenartikler und Dienstleister durch Media Impact sind wir sehr zufrieden. Für diesen Kundenkreis wird Media Impact auch in Zukunft zuständig sein."



ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH© ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH
Die ARD-Werbung Sales & Services hat einen Neukunden für ihre ebenso prestigeträchtige wie kostspielige "Best Minute" vor der "Tagesschau" gewonnen: Am heutigen Dienstag debütiert um 19:59 Uhr im Ersten die Badarmaturen- und Brausenmarke hansgrohe mit ihrem ersten TV-Spot. Die Kampagne unter dem Motto "Die schönsten Momente mit Wasser" läuft dort bis Silvester und soll die Markenbildung beim Endverbraucher stärken. Auch das ZDF-Werbefernsehen muss nicht in die Röhre gucken: Dort hat die Hansgrohe Group ihren Spot im direkten Anschluss an die 19-Uhr-"heute"-Nachrichten eingebucht. "hansgrohe ist von seinen Kunden aus dem Handwerk erstklassig bewertet worden und soll nun natürlich auch die erste Wahl bei den Endverbrauchern sein", so Olivier Sogno, Vice President Brand Management. Ab Januar soll die Markenkampagne dann auch auf weitere Medien ausgerollt werden. Nicht zuletzt will man so die ewigen Verwechslungen zwischen hansgrohe und Grohe bekämpfen. Hans Grohes Sohn Friedrich hatte die 1901 im Schwarzwald gegründete Firma 1934 verlassen und später seine eigene Firma gegründet, aus der der heutige Konkurrent Grohe Group mit Sitz in Luxemburg hervorging.

ZAW© ZAW
Es riecht nach einem positiven Werbetrend: Die Mitgliedsverbände des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) schätzen die Entwicklung der Werbeumsätze, der Beschäftigung sowie der Konjunktur in ihren jeweiligen Teilbranchen stabil bis positiv ein. Das ist das Ergebnis der aktuellen Herbstumfrage des ZAW. So haben sich die Werbeumsätze in den vergangenen sechs Monaten zu 44 Prozent gut bis sehr gut entwickelt, zu 40 Prozent sind sie stabil geblieben. Der Ausblick auf die nächsten sechs Monate ist ähnlich: 40 Prozent der ZAW-Mitglieder gehen von steigenden oder leicht steigenden Werbeumsätzen aus, 53 Prozent erwarten keine Veränderung. Die konjunkturelle Entwicklung in den Teilbranchen wird etwas positiver eingeschätzt: 47 Prozent der ZAW-Mitglieder gehen von einem Anstieg oder leichten Anstieg aus, 43 Prozent von einer stabilen Entwicklung. 

Dieser Ausblick der Mitgliedsverbände deckt sich mit der ZAW-Prognose zum Wachstum der Werbeinvestitionen im Jahr 2016 um 2,5 Prozent. Weniger positiv bewerten die ZAW-Verbände, wie die politischen Parteien und die EU-Kommission die Werbewirtschaft als wichtigen Faktor für Wachstum und Wohlstand berücksichtigen. Die Ausnahme ist demnach die FDP: Mit 7,3 auf einer Skala von 1 bis 10 stehen die Freien Demokraten mit deutlichem Abstand an der Spitze. "Der Werbemarkt ist in sehr guter Verfassung", so ZAW-Hauptgeschäftsführer Manfred Parteina. "Er hat alle Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln und seinen Beitrag zu Wachstum und Wohlstand auszubauen. Diese Chance muss auch die Politik erkennen und berücksichtigen. Die Bundestagswahl 2017 sollten alle Parteien nutzen, die Bedeutung der Werbung für Wirtschaft und Gesellschaft in ihren Programmen zu verankern."

Twitter© Twitter
"Ads without Profiles" heißt das jüngste Angebot, mit dem Twitter im Werbemarkt wachsen will. Zielgruppe sind werbetreibende Unternehmen ohne eigenen Twitter-Account, die ihre Kampagnen dennoch auf Twitter schalten sollen. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft setzt Edeka als erster deutscher Kunde mit seiner aktuellen Kampagne #Zeitschenken auf die neue Werbeoption. Dabei deaktiviert Twitter die Möglichkeit für den Nutzer, auf den gesponserten Tweet zu antworten, ihn zu retweeten oder zu liken. Klicks auf verwendete Links führen direkt auf die gewünschte Webseite des Werbekunden. Videos und weitere Medien werden bei Interaktion des Nutzers wie gehabt in vergrößerter Ansicht angezeigt. Twitter selbst gibt an, mit "Ads without Profiles" vor allem jene Unternehmen anzusprechen, die nicht über die "nötigen Ressourcen für einen eigenen kontinuierlich betriebenen Twitter-Account verfügen oder deren interne Richtlinien keine Social-Media-Kommunikation vorsehen".