Foto: CoverKonkurrent "insideTV" setzt inhaltlich fast ausschließlich auf amerikanische Serien. Deutsche Produktionen finden in dem recht dünnen Heft keinen Platz. Nur ein völlig überflüssiges, weil veraltetes Interview mit Ex-"DSDS"-Teilnehmerin Lisa Bund, dem man auch noch eine inhaltlich komplett falsche Überschrift verpasste. So sagt Lisa Bund in dem gerade mal drei Fragen langen "Interview" am Ende "Mit den Mädchen gab es mir schon während der Show genug Zickenterror". Dummerweise verkündet die Überschrift: "Doch kein Zickenterror".

Fehler gibt es in dem Heft ohnehin überall. Es beginnt schon auf Seite 4. Da heißt es zur US-Serie "24": "Wir hängen indessen zwischen der vierten und fünften Staffel". Richtig ist, dass RTL II die fünfte Staffel im Frühjahr bereits gezeigt hat. Nur drei Seiten weiter wird über das Gerücht von David Beckham und Robbie Williams bei den "Desperate Housewives" berichtet. Schon länger ist klar, dass beide kein schwules Paar in der Wisteria Lane spielen werden. Trotzdem heißt es in "inside TV": "Wer am Ende nun den Zuschlag bekommt, ist noch nicht geklärt". Sich bei mangelnder Aktualität auf Gerüchte zu stützen und dann solche Aussagen zu treffen, ist gewagt - und geht in diesem Fall nach hinten los.

Peinlich oft tauchen Rechtschreibfehler auf, die zu Wortschöpfungen wie "Blokkbuster" oder "Pay per View-Model" führen. Beispiellos fehlerbehaftet ist Seite 44 mit dem Artikel "Fernsehen per Mausklick" wo auch wieder inhaltlich völlig absurde Aussagen getroffen werden, die die Grenze zur Lächerlichkeit weit überschreiten. "Durch die kurze Wartezeit kann direkt mit dem Ansehen der Filme begonnen werden", ist nur ein Beispiel für die völlig sinnfreien Texte. Im Verlauf der Seite heißt es dann noch zu den Voraussetzungen von Video on Demand: "Zusätzlich braucht ihr PC eine hochauflösende Grafikarte und entsprechende Soundkarte". Abgesehen von Rechtschreibung und Grammatik ist die Aussage völlig irreführend. Weder bedarf es einer besonderen Grafikkarte noch gibt es eine "hochauflösende Soundkarte".

Es lässt sich kaum in Worte fassen, wieviel Peinlichkeit die Redaktion um Sascha Mennel in dieses 52 Seiten dünne Heftchen gepackt haben. Zu viel Klatsch, kaum Infos und dafür umso mehr Fehler disqualifizieren das Heft.
 


Special Feature: Einmal SoapGuide, einmal Serienguide

"Stars on TV" bietet in der Mitte des Magazins einen 20-seitigen "Soap-Guide" der seinen Namen durchaus verdient: Ausführlich und übersichtlich verrät "Stars on TV" darin, was in den kommenden vier Wochen in den neun täglichen Serien im deutschen Fernsehen passiert. Dazu runden kurze News, ein Interview sowie ein standardisierter Fragebogen den "Soap-Guide" ab. Hier wie auch an anderen Stellen wird leider ab und an in bester Yellow Press-Manier etwas dick aufgetragen. So wird z.B. besagter Fragebogen als "intim" bezeichnet und gleich behauptet: "Maike von Bremen (GZSZ) verrät alles".

Dennoch ist der "SoapGuide" von "Stars on TV" weitaus nützlicher als der "Serienguide zum Herausnehmen" in der "insideTV": Auf mageren vier Seiten erfährt der Leser nicht mehr als die Sendetermine inklusive Episodentitel. Hier und da gibt es ein paar Info-Happen, die sich allerdings nicht konkret auf die Inhalte der kommenden Episoden beziehen. Der Sinn des "Serienguide zum Herausnehmen" ist angesichts dessen doch ziemlich fraglich.

Fazit: Es kann nur eine geben

Foto: CoverSelten konnte man ein so klares Fazit ziehen nach einem Vergleichstest zweier Zeitschriften: Obwohl beide Magazine den gleichen Ansatz verfolgen, liegen zwischen "Stars on TV" und "insideTV" Welten. Dies lässt sich sowohl in der Aufmachung als auch insbesondere an der redaktionellen Qualität messen. "insideTV" wirkt wie ein billiger Schnellschuss als Reaktion auf den Start von "Stars on TV". Der Klambt-Titel überzeugt inhaltlich und kommt hochwertiger daher. Dass der Titel mit "Stars on TV" etwas platt gewählt wurde und das Magazin auf weniger reduziert als es eigentlich bietet, ist bedauerlich aber keine elementare Kritik.

Ganz anders als bei "insideTV", wo es - und das zum ersten Mal in fast sechs Jahren DWDL.de - schwer fällt etwas Positives über ein Magazin zu verlieren. Die Kritik beginnt bei der billigen Aufmachung und endet bei der indiskutablen redaktionellen Qualität. Dass man dennoch kurzweilige Minuten mit dem Heft verbringen kann ist dem Kreuzworträtsel auf Seite 43 zu verdanken. Wenn bei "insideTV" noch einmal kräftig an der Qualitätsschraube gedreht wird, könnte es noch einen spannenden Wettbewerb geben. Vorerst aber ist "Stars on TV" die eindeutig bessere Wahl - und fernsehinteressierten Lesern durchaus zu empfehlen.