Wer wird Millionär?Es gibt mittlerweile nur noch wenige Momente im Fernsehen, in denen die Spannung tatsächlich zu greifen ist, doch dieser Moment war ein solcher. Es bedarf kaum mehr als eine eigentlich simple Frage, um das Publikum mitzureißen. Wer sieht, wie die Kandidatin mit sich und ihrer Entscheidung hadert, immer wieder die Antwortmöglichkeiten vorliest, zittert, um ein Glas Wasser bittet - wer das sieht, wird sofort in den Bann der Show gezogen. Es sind das einfache Konzept und der nach wie vor glänzende Moderator, die "Wer wird Millionär?" auch im elften Jahr zum wohl besten Show-Format machen, das das Privatfernsehen derzeit zu bieten hat.

Dass RTL nicht der Versuchung erlegen ist, der Show - ähnlich wie in den USA - durch unsägliche Regel-Modifizierungen mehr Tempo zu verleihen, ist dem Sender hoch anzurechnen. Doch nicht umsonst hält sich "Wer wird Millionär?" in Deutschland, im Gegensatz zu vielen Varianten in aller Welt, auch heute noch erfolgreich am Markt. Und schafft es eine Kandidatin wie Susanne Fröhlich auf den Stuhl, ist er ganz plötzlich wieder da, der Zauber dieser Sendung. Zwei Menschen, eine Frage - und ganz viel Herzschlag. Übrigens ganz ohne künstlich in die Länge gezogene Spannungsmomente, wie man sie zur Genüge von "DSDS" & Co. kennt.



Dass sich die Rostocker Ärztin am Montag im letzten Moment doch nicht traute, auf ihren Bauch zu hören, sich für das Geld und gegen Asterix & Obelix entschied, war am Ende für's Publikum fast schon irrelevant, auch wenn die Antwort tatsächlich eine Million bedeutet hätte. Die Frage, wer der mittlerweile lange ersehnte Millionär wird, steht damit weiterhin im Raum, doch solange die Show noch immer derartige Momente liefert, macht das Zuschauen auch ohne Hauptgewinner Freude. Hoffentlich noch lange.