Nachdem "Das Wunder von Kärnten" von ZDF und ORF im vergangenen Jahr mit einem International Emmy Award ausgezeichnet wurde, können sich auch in diesem Jahr wieder deutsche Fernsehmacher Chancen auf eine der begehrten Auszeichnungen ausrechnen, die im November in New York verliehen werden. Auf der MIPCOM in Cannes hat die International Academy of Television Arts and Sciences nun jedenfalls ihre Nominierungen präsentiert. Darunter ist eine deutsche Nominierung in der Kategorie "TV Movie / Mini Series". Hoffen können hier das ZDF und UFA Fiction, die mit dem auch international Aufsehen erregenden Mehrteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" im vorigen Jahr eindrucksvoll unter Beweis stellten, was das deutsche Fernsehen leisten kann.

"Unsere Mütter", unsere Väter" tritt gegen die brasilianische Produktion "Alexander and Other Heroes", die BBC-Produktion "An Adventure in Space and Time" sowie "Radio" aus Japan an. Doch der Mehrteiler, der sich mit fünf Freunden beschäftigt, die im Sommer 1941 Abschied voneinander nehmen müssen, ist nicht die einzige deutsche Produktion, die auf eine Auszeichnung hoffen kann. "Die Nominierung für die International Emmys für 'Unsere Mütter, unsere Väter' ist ein weiterer Ritterschlag für den preisgekrönten Mehrteiler", so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. "Hervorragend besetzt und packend erzählt, wurde die Ausnahmeproduktion zurecht mit publizistischer Aufmerksamkeit, großartigen Quoten und starken Auslandsverkäufen belohnt. Wir gratulieren dem gesamten Team von 'Unsere Mütter, unsere Väter' herzlich zu diesem Erfolg und drücken die Daumen für New York!"

In der Kategorie "Arts Programming" ist unterdessen die Dokumentation "Wagnerwahn - Mythos und Machenschaften des Richard Wagner" nominiert - international wird der Film kurz unter dem Titel "The Wagner Files" vertrieben. Realisiert wurde er von gebrueder beetz für SWR und Arte. "Wagnerwahn" von Ralf Pleger erzählt in temporeichen Bildern Wagners Leben auf der Flucht und seine Begegnung mit seiner zweiten Frau Cosima von Bülow, die für Wagner immer unentbehrlicher wurde. In dem Film kommentieren unter anderem Philippe Jordan, Chefdirigent der Pariser Oper, und Katharina Wagner, Leiterin der Bayreuther Festspiele, Mythos und Machenschaften von Richard Wagner. In aufwändigen Spielszenen wird die Geschichte von Richard und Cosima Wagner inszeniert. Samuel Finzi ("Flemming", "Kokowääh") und Pegah Ferydoni ("Türkisch für Anfänger") verkörpern darin das wohl berühmteste "Gangster-Pärchen" der Kulturgeschichte.

Unter den Nominierten für die International Emmys dominieren in diesem Jahr derweil die Briten - sie sind in gleich sechs Kategorien am Start. So kann etwa Olivia Colman für ihre Rolle in der gefeierten Serie "Broadchurch" auf eine Auszeichnung als beste Schauspielerin hoffen. Spannend ist unterdessen das Rennen in der Kategorie "Drama Series": Hier ist die britische Produktion "Utopia" ebenso im Rennen wie die französisch-englische Koproduktion "The Tunnel", für die Canal+ und BSkyB verantwortlich zeichneten. Es handelt sich dabei um eines der Remakes des schwedisch-dänischen Formats "Die Brücke". Schauspieler Stephen Dillane ist darüber hinaus als Bester Schauspieler für seine Rolle in "The Tunnel" für den iEmmy nominiert.

Mehr zum Thema