Anfang 2014 kündigte RTL-Geschäftsführer Frank Hoffmann das Projekt erstmals in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ an. Danach wurde es lange Zeit ruhig um die geplante Verfilmung der Biografie „Hitlers erster Krieg“ von Historiker Thomas Weber. Es wurde um eine geeignete Drehbuchfassung für die Serie gerungen, die den Aufstieg Hitlers nach dem ersten Weltkrieg schildern will. Die große Sorge: Die Sorgen und Nöte des jungen Adolf Hitlers wecken möglicherweise Empathie.



Doch einige Drehbuchfassungen später geht das Projekt jetzt wohl Anfang 2016 in Produktion. Es basiert auf der Hitler-Biografie von Thomas Weber, „Hitlers erster Krieg“, und schildert die persönliche Entwicklung des Mannes, den zahlreiche andere Werke oft erst nach seiner Machtergreifung portraitieren. Das Drehbuch schreiben Niki Stein und Hark Bohm. Weitere Details, etwa auch die Frage, wer in dieser Produktion eigentlich Adolf Hitler spielen werde, bleiben vorerst noch offen.

Wichtiger als Besetzungsfragen war allen Beteiligten die Lösung der Frage, wie man die Gefahr bannt, dass Empathie für den schwierigen Weg Adolf Hitlers nach dem ersten Weltkrieg sogar in Sympathie umschlagen könnte. Helfen sollen dabei Webers Buch und erzählerische Kniffe: So werde die Entwicklung Hitlers auch aus der Perspektive zeitweiliger Weggefährten beleuchtet, die bei der Einordnung von Hitlers Wirken helfen. Noch dazu, so ist sich Hitler-Biograf Thomas Weber sicher, sei das von ihm angerichtete Übel schließlich jedem präsent.

Bei der Fernsehmesse MIPCOM in Cannes kündigte der Münchener Medienmogul Jan Mojto am Sonntagabend an, dass seine Beta Film die Rechte an der zehnteiligen Serie mit einem Produktionsbudget von mehr als 20 Mio. Euro auch bereits an den französischen Sender TF1 verkauft hat. Produziert wird die Serie von UFA Fiction, wo bei diesem Projekt Benjamin Benedict und Joachim Kosack  federführend sind. Mit an Bord sei RTL. Dieser Sache ist sich Jan Mojto an diesem Abend jedenfalls sehr sicher.

„Wir würden hier nicht stehen, wenn RTL nicht hinter dem Projekt stehen würde“, sagt er bei der Präsentation am Sonntagabend in einem Hotel in Cannes. RTL-Fictionchef Philipp Steffens sitzt dabei gleich in der ersten Reihe vor ihm. Eine etwas surreale Situation, da es nach der ersten Ankündigung der Serie im „Spiegel“-Interview Anfang vergangenen Jahres seitens RTL bis heute keine weiteren Aussagen zum Projekt gab.

So klingt die Stellungnahme von RTL zur Serie „Hitler“ auch etwas weniger final als bei Betafilm. „‚Hitler‘ ist ein hoch spannender und zugleich besonders brisanter Stoff. Mit der Drehbuch-Entwicklung bisher sind wir sehr zufrieden“, erklärt Fiction-Chef Philipp Steffens gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de und ergänzt: „Sobald sie abgeschlossen ist und die erforderlichen Eckdaten feststehen, werden wir entscheiden, ob wir in Produktion gehen. Ein Thema wie dieses erfordert besondere Sorgfalt, da es nah an der historischen Wahrheit erzählt werden muss.“

Niemand rechnet allerdings damit, dass RTL dieses kleine  Hintertürchen, dass man sich damit offen hält, nutzen wird. UFA Fiction-Geschäftsführer Nico Hofmann und UFA-Produzent Benjamin Benedict, die das Projekt in Cannes der internationalen Fachpresse näher erläuterten, sind optimistisch. „Wir sind in der finalen Phase des Drehbuchs“, erklärt Hofmann. Im kommenden Jahr soll „Hitler“ gedreht werden und spätestens Anfang 2017 liege die zehnteilige Produktion für den internationalen Vertrieb vor.

Ein ausführliches Interview mit Thomas Weber, Autor der Biografie "Hitlers erster Krieg", auf dem das Serienprojekt basiert, lesen Sie Ende der Woche beim Medienmagazin DWDL.de.