"Dies war für die MIPCOM der größte Wandel seit einer Generation", zog MIPCOM-Direktorin Lucy Smith am Mittwochmorgen eine Bilanz der diesjährigen Fernsehmesse. Dass man im Vorfeld groß den ersten Aufschlag von YouTube und einen zusätzlichen Fokus auf die Creator Economy angekündigt hatte, spiegelte sich tatsächlich deutlich wieder - im Messeprogramm, aber auch bei Ausstellern. Dass 88 der 350 ausstellenden Unternehmen erstmals dabei waren, war auch darauf zurückzuführen.
Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Creator Economy war noch ausbaufähig, etwa wenn man auf den nur überschaubar vertretenen deutschen Markt blickt. Doch es gelang damit, trotz des wirtschaftlich für die klassische TV-Landschaft so herausfordernden Zeiten die Zahl der akkreditierten Besucherinnen und Besucher mit 10.600 im Vergleich zum Vorjahr sogar ganz leicht zu steigern.
Lucy Smith zeigte sich überzeugt, dass man die MIP als einzige Veranstaltung, auf der "einmal im Jahr die gesamte TV-Branche an einem Ort versammelt ist und alle Bereiche der Branche wirklich vertreten sind", damit zukunftsfest gemacht hat. Sie verwies neben YouTube und Creator Economy auch auf den erstmals veranstalteten Brand Funded Content Summit - auch hier ging es also um andere Wege der Finanzierung, wenn bei klassischen Sendern und Streamern das Geld weniger locker sitzt.
Während die nächste MIPCOM in Cannes vom 12. bis zum 15. Oktober 2026 stattfinden wird - wieder mit der vorgeschalteten MIP Junior am 10. und 11. Oktober, veranstaltet man im Umfeld der London Screenings im Februar auch zum zweiten Mal die MIP London. Hier versucht man es basierend auf dem Feedback nach der Premiere im kommenden Jahr mit einem gestrafften Programm: Statt fünf dauert die zweite Edition nun drei Tage und läuft vom Sonntag, 22. bis Dienstag, 24. Februar. Ein überarbeitetes Layout soll mehr Platz für Networking und Meetings bieten, im Konferenz-Programm will man ähnlich wie in Cannes einen Fokus auf Creator Economy und Brands legen.