Entrauchungsanlagen haben sich in den letzten Jahren als eine Art Endgegner für große Bauprojekte entpuppt. Dass der Berliner Flughafen sich über Jahre verzögerte, lag unter anderem an Problemen mit diesem für den Brandschutz elementaren Teil. Auch bei der Kölner Oper gehörten Probleme mit dieser Anlage zu einem von zahlreichen Gründen, wieso die ursprünglich mal für 2015 anvisierte Wiedererföffnung noch immer auf sich warten lässt und nun für Herbst 2026 anvisiert wird. 300 Meter davon entfernt steht das Problemkind des WDR vor einem ähnlichen Problem: Das WDR-Filmhaus.
Statt eines Neubaus entschied sich der WDR hier nach einem Brandschutzgutachten aus dem Jahr 2012 für eine Sanierung - die sich aber seither ebenfalls als unendliche Geschichte entpuppt. Ursprünglich hatte man angekündigt, dass der neue crossmediale Newsroom im zum "Haus der Aktualität" umgewidmeten Gebäude schon 2021 in Betrieb gehen soll, seither hat sich das Projekt immer wieder verzögert. Zuletzt wurde aus Ende 2024 erst Sommer 2025, dann Ende 2025. Nun ist man bei der zweiten Jahreshälfte 2026 angelangt, wie die "Kölnische Rundschau" bereits vor einiger Zeit und nun "epd Medien" berichten.
Für die neuerliche Anpassung des Zeitplans gebe es mehrere Gründe. Gegenüber der "Kölnischen Rundschau" sagte eine WDR-Sprecherin Ende Oktober: "Ein aktueller und wichtiger Sicherheitsfaktor, der nachgebessert werden muss, ist die Entrauchungsanlage. Der erste in einer Reihe von geplanten Tests hat vor wenigen Tagen ergeben, dass die Funktionen der Anlage überarbeitet werden müssen."
Der WDR hatte 2023 dem Planer für die technische Gebäudeausrüstung gekündigt und die Dinge selbst in die Hand genommen. Dabei habe man zwar "größere Planungsfehler zügig identifizieren" können, in der konkreten Ausführung seine aber "zahlreiche kleinere Mängel" zutage getreten, deren Korrekturen sehr zeitintensiv seien. Dazu kämen Lieferengpässe und die Überziehung von Terminen durch beauftragte Firmen. Zudem entspreche die Qualität der ausgeführten Arbeiten "in vielen Fällen nicht den vorgegebenen Anforderungen", zitiert die "Kölnische Rundschau" weiter.
Sätze, wie man sie in Köln seit Jahren auch immer wieder aufs neue in Bezug auf die Kölner Oper zu hören bekommt. Es wird also ein spannendes Rennen, ob die Bauzäune nun an Oper oder Filmhaus zuerst entfernt werden. Und ob die in beiden Fällen so häufig verschobene Deadline diesmal wirklich gehalten wird. Immerhin: Die zuletzt auf 240,1 Millionen Euro taxierten Kosten sollen nicht noch weiter steigen - "nach jetzigem Stand".
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