Der Rundfunkrat von Radio Bremen hat in seiner jüngsten Sitzung den amtierenden Programmdirektor Jan Weyrauch für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Weyrauch, der diesen Posten seit 2011 inne hat, wird seine dann vierte Amtszeit am 1. September 2026 antreten. Gleichzeitig hat der Rundfunkrat auch den Wirtschaftsplan für das kommende Jahr genehmigt - und hier sind auch Einschnitte geplant, die das Programm betreffen. 

Konkret plant Radio Bremen im kommenden Jahr aufgrund der angespannten Finanzlage nur mit einer statt zwei "Tatort"-Folgen, darüber hinaus verzichtet man auf nicht näher benannte fiktionale TV-Projekte. Neben Kürzungen im Personalbereich würde man auch Kultur- und Veranstaltungskooperationen einschränken, heißt es vom Sender. "Zusätzlich sperrt Radio Bremen Mittel und erzielt über Prozess- und Technikmodernisierungen weitere Effizienzen", heißt es. Insgesamt spare man so im nächsten Jahr rund 3 Millionen Euro. 

Insgesamt plant Radio Bremen 2026 mit Erträgen in Höhe von 129 Millionen Euro, demgegenüber stehen Aufwendungen von 125,6 Millionen. Der rechnerische Überschuss liegt also bei 3,4 Millionen. Wichtig ist aber immer das Ergebnis am Ende der Beitragsperiode (2025-2028), hier steht aktuell noch ein Minus in Höhe von 2,3 Millionen Euro in den Planungen. 

Intendantin Yvette Gerner sagt: "2026 ist das zweite Jahr in Folge, in dem Radio Bremen nicht bedarfsgerecht finanziert wird. Das zwingt uns zu harten Entscheidungen. Wir kürzen nicht mit dem Rasenmäher, sondern setzen klare Prioritäten. Wir schützen den Kern unseres Auftrags: verlässliche Berichterstattung für die demokratische Gesellschaft in der Region. Aber je länger die von der KEF empfohlene Beitragserhöhung ausbleibt, desto schmerzhafter werden die Einschnitte für Programm, Publikum und Beschäftigte."

Radio Bremen leidet unter anderem durch die von der Politik nicht durchgeführte Beitragserhöhung, hinzu kommen Probleme, mit denen viele Sender zu kämpfen haben: steigende Kosten und sinkende Werbeeinnahmen. Sollte die Beitragserhöhung weiterhin ausbleiben, würden "weitere Einschnitte unumgänglich sein", heißt es.