Der Rundfunkrat des WDR hat auf seiner jüngsten Sitzung nicht nur den Wirtschaftsplan des Senders für das kommende Jahr genehmigt, sondern auch einige Programmverträge und Kooperationen durchgewunken. Das Gremium muss bei allen Großprojekten zustimmen, deren Kostenvolumen die Marke von 2 Millionen Euro sprengen. So hat man nun die Produktionsverträge für eine neue Ausgabe des Münster-"Tatorts" gebilligt - und auch die mittelfristige Zukunft der Reihe ist in trockenen Tüchern. 

So hat der Rundfunkrat jetzt den "längerfristig angelegten" Darstellerverträgen von Axel Prahl und Jan Josef Liefers zugestimmt. Für wie lange sich die beiden Schauspieler gebunden haben, hat der WDR nicht bekanntgegeben. Sie werden aber wohl noch lange als Thiel und Boerne zu sehen sein, der Münster-"Tatort" sorgt schließlich regelmäßig für hohe Quoten und ist die erfolgreichste Ausgabe der Reihe. Erst kürzlich schalteten wieder deutlich mehr als 11 Millionen Menschen ein (DWDL.de berichtete). 

Darüber hinaus hat der Rundfunkrat auch die Fortführung des "Kölner Treffs" sowie die 13. Staffel von "Gefragt - Gejagt" genehmigt. Das Gremium hat zudem der Sublizenzierung von WM-Spielen von der Deutschen Telekom zugestimmt. Und ach für das fiktionale Programm wurden Weichen gestellt: Erneut beraten wurde der Produktionsvertrag für den Fernsehfilm "Doitscha". Der Beschluss war in der vorangegangenen Sitzung zunächst gescheitert, da es seitens des Rundfunkrats Unklarheiten zur geschlechtergerechten Vergütung einer Darstellerin gab. Nach Klärung dieser Fragen erteilte das Gremium nun seine Zustimmung.

Die Sache mit dem Rundfunkbeitrag...

Und dann steht jetzt nun auch der Wirtschaftsplan für das kommende Jahr fest, der ebenfalls vom Rundfunkrat grünes Licht erhalten hat. Die Erträge belaufen sich 2026 demnach auf rund 1,7 Milliarden Euro, die Aufwendungen liegen bei etwa 1,64 Milliarden Euro. In diesen Zahlen sind nach WDR-Angaben auch Positionen enthalten, die kalkulatorischen Charakter haben und keine tatsächlichen Einnahmen oder Ausgaben darstellen – beispielsweise Abschreibungen.

In der liquiditätsorientierten Finanzrechnung erwartet der WDR einen Fehlbetrag in Höhe von 25,5 Millionen Euro. Diesen kann man aber durch eine Entnahme aus der Allgemeinen Ausgleichsrücklage decken. Eine Einschränkung gibt’s aber bei der Höhe des Rundfunkbeitrags. Wie viele andere Anstalten plant der WDR aktuell noch mit den ursprünglich mal von der KEF empfohlenen 18,94 Euro - die Kommission wird demnächst aber eine geringere Höhe empfehlen (DWDL.de berichtete). 

Der Rundfunkrat verweist nun eben auf "unbestätigte Medienberichte", aus denen hervorgehe, dass die KEF bald eine geringere Höhe als die 18,94 Euro vorschlagen würde. "Sollte sich das bestätigen, stünden dem WDR deutlich weniger Mittel zur Verfügung als ursprünglich veranschlagt, was die finanzielle Planungssicherheit entsprechend einschränken würde", heißt es aus dem Gremium.