Der Rundfunkrat des HR hat in seiner Sitzung an diesem Freitag den Haushaltsplan für das kommende Jahr einstimmig genehmigt. Für 2026 plant der HR mit Aufwendungen in Höhe von 563 Millionen Euro, denen Erträge von knapp 593 Millionen Euro gegenüberstehen. Dadurch ergibt sich ein Überschuss in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Große Sprünge sind damit aber offenbar nicht drin. 

Der HR begründet den geplanten Überschuss unter anderem damit, dass dem Sender Erträge zufließen, "die das Jahresergebnis erhöhen, aber nicht für das operative Geschäft verausgabt werden können". Darüber hinaus fallen die Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen aufgrund des derzeit steigenden Zinsniveaus geringer aus als in den vergangenen Jahren. Insgesamt ist der HR per 31. Dezember 2024 mit einem handelsrechtlich negativen Eigenkapital von 329 Millionen Euro belastet.

HR-Intendant Florian Hager sagt: "Der vom Rundfunkrat genehmigte Haushalt 2026 gibt uns Unterstützung und Planungssicherheit von unseren Gremien, obwohl wir mit eingefrorenem Beitrag, steigenden Kosten und einem massiven Reformauftrag klar unterfinanziert sind." Das ist eine klare Kritik an der Politik: Die 16 Bundesländer waren der KEF-Empfehlung nicht gemeinschaftlich gefolgt und hatten den Rundfunkbeitrag nicht von 18,36 auf 18,94 Euro angehoben. Anfang des nächsten Jahres wird die Kommission wohl eine geringere Erhöhung empfehlen (DWDL.de berichtete). 

Florian Hager weiter zum nun verabschiedeten Haushaltsplan 2026: "Der ausgewiesene Überschuss beruht zu großen Teilen auf Effekten, die nicht zu einer Erhöhung unserer operativen Handlungsfähigkeit führen. Er ändert deshalb nichts daran, dass wir weiter konsequent sparen, Personal abbauen und Investitionen sehr gezielt priorisieren müssen. Gleichzeitig richten wir jeden verfügbaren Euro auf das, was uns ausmacht: ein starkes Programm für Hessen, mehr Dialog und Medienkompetenz sowie die digitale Erneuerung unserer Angebote."

Rundfunkratsvorsitzende Miriam Dangel sagt: "[...] Der Hessische Rundfunk verändert sich seit Jahren: Er wird kleiner, reduziert Personal und setzt Reformen um. Er muss zugleich mit technologischen Entwicklungen Schritt halten und ein relevantes lineares und digitales Programmangebot sicherstellen, das die regionale Vielfalt abbildet. Das sind große Herausforderungen, umso größer, als die von der KEF unabhängig ermittelte Beitragsempfehlung bisher nicht umgesetzt wurde. Als Gremien begleiteten wir die Veränderungsprozesse kritisch und konstruktiv - prüfen unter anderem das Programmangebot. Wir begrüßen Dialog-Initiativen mit Menschen in Hessen und - auch auf ARD-Ebene - mit Verlegern und Institutionen. Denn das gemeinsame Ziel in unserer Demokratie sollte die Bewahrung einer vielfältigen Medienlandschaft mit einem starken, bedarfsgerecht finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk sein."