Die Schrumpfkur, die Intendantin Ulrike Demmer dem RBB verordnet hat, trägt offenbar Früchte. "Wir gehen mit drei guten Botschaften ins neue Jahr", ließ Demmer am Mittwochnachmittag via Pressemitteilung verlauten. "Wir haben die Liquidität des Senders für 2026 gesichert. Wir haben die Mittel, um in die programmliche und technische Zukunft des Senders investieren zu können. Und wir starten einen einen organisatorischen Umbau, der uns schnellere Entscheidungen und effizientere Steuerung unserer Ressourcen ermöglichen wird."

Demmer machte aber auch deutlich, dass das "einer großen Anstrengung des ganzen Senders zu verdanken" sei. Eigenen Angaben zufolge stehe der RBB dadurch aber 2026 auf einem "soliden finanziellen Fundament". Eines, das vor allem durch Einsparungen bei den Personal- und Honorarmitteln erreicht werden konnte. So konnte der Sender bis Dezember die Kosten für Gehälter um 19,4 Millionen Euro senken, während fast zehn Millionen Euro durch eine Reduktion der Honorare arbeitnehmerähnlicher und freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingespart wurden.

Der RBB hatte zuvor angekündigt, rund neun Millionen Euro einsparen zu müssen, um seine Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Gleichzeitig sollen rund 13 Millionen Euro pro Jahr freigemacht werden, um das Geld in die "digitale Zukunft" zu investieren. Mit den frei werdenden Mitteln will der RBB aber vor allem "neues Programm für bislang wenig oder nicht erreichte Zielgruppen" in seinem Sendegebiet entwickeln. "Unsere Einsparsumme wächst kontinuierlich bis zum Ende der Beitragsperiode", sagte RBB-Intendantin Ulrike Demmer. "Wir erreichen unser selbstgestecktes Ziel etwas später, aber wir erreichen es sozialverträglich. Wichtig ist: Der Kurswechsel ist eingeleitet und zeigt Wirkung. Der RBB hat wieder finanziellen Gestaltungsspielraum für Investitionen und Innovationen. Der RBB ist zukunftsfähig."

Parallel dazu setzt der öffentlich-rechtliche Sender auf eine strukturelle Erneuerung, die etwa eine Neuaufstellung der zweiten Führungsebene umfasst. So wurde die Zahl der Direktionen bereits von vier auf zwei verkleinert, nun treten sechs neu definierte Führungspositionen an die Stelle von bislang zwölf sogenannten Hauptabteilungsleitern. Diese Positionen sollen zum 1. April 2026 besetzt werden. Demmer: "Wir bündeln Kompetenzen neu und wollen Doppelstrukturen abbauen. Dies ist ein erster Schritt, unsere Zusammenarbeit schneller, effizienter und dezentraler zu organisieren."