Logo: N24Die beiden großen privaten Sendergruppen sehen sich von den Expansionsplänen von ARD und ZDF bedroht. RTL-Chefin Anke Schäferkordt und ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch haben sich daher in einem Brief hilfesuchend an die Politik gewandt, wie stern.de berichtet.

Schäferkordt und de Posch kritisieren in den Briefen, die an mehrere Ministerpräsidenten gegangen seien, scharf die Pläne von ARD und ZDF, die digitalen Sender Eins Extra und ZDF Info auszubauen. Öffentlich-rechtliche News-Kanäle hätten nach Ansicht der beiden "dramatische Auswirkungen" auf ihre eigenen Nachrichtensender n-tv und N24. Dies gehe "bis zur Existenzfrage für die Nachrichtenkanäle und die damit verbundenen Arbeitsplätze", heißt es hochdramatisch.


Bei den Öffentlich-Rechtlichen hält man die Kritik für gegenstandslos. Die ARD wehrte sich bereits vor Kurzem gegen die von Schäferkordt auch in einem Interview geäußerte Behauptung, Eins Extra werde zu einem Nachrichtenkanal. Die Äußerung habe "längst Schimmel angesetzt" und werde auch durch ständiges Wiederholen nicht Wahrer. Zwar werde der Informationsanteil verstärkt, dies sei aber bereits in den Programmleitlinien 1998 so festgehalten worden.

Die beiden Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, Kurt Beck und Günther Oettinger, kündigen laut stern.de in einer Antwort an de Posch und Schäferkordt nun aber dennoch an, sich von den Intendanten die konkreten Konzepte zum Ausbau der digitalen Kanäle erläutern zu lassen und gegebenenfalls zu reagieren. Die Privatsender halten öffentlich-rechtliche Nachrichtensender für rechtswidrig.