Bild: NDR/Dirk UhlenbrockMit dem Online-Medienmagazin "V.i.S.d.P." sprach Herman erstmals über ihre Darstellung in den Medien und wählt dabei deutliche Worte: "So kühn kann man gar nicht denken, um sich auszumalen, was hier wirklich passiert ist: Ein vorsätzliches Liquidieren durch eine zum Teil gleichgeschaltete Presse."

An ein Ende ihrer journalistischen Karriere denkt Herman nicht: "Berufsverbot ist eine altbekannte Methode, um jemanden kaltzustellen. Aber alle, die sich jetzt freuen, dass ich mundtot gemacht werde, die muss ich enttäuschen." Zurück ins Fernsehen will sie derzeit aber nicht. "Ich habe lange im Fernsehen gearbeitet, und zur Zeit fehlt mir jeglicher Antrieb, wieder vor eine Kamera treten zu müssen."
 


Ihrerseits enttäuscht zeigt sich Herman von Bettina Tietjen, mit der sie viele Jahre die NDR-Talkshow "Herman & Tietjen" moderiert hatte und die sich zuletzt öffentlich von ihr distanzierte: "Meine Mutter hat in diesem Zusammenhang zu mir gesagt: Kind, jeder Mensch muss im Laufe seines Lebens derartige Erfahrungen machen, damit er Menschen kennen lernt."

Auch darüber, wie sie die vergangenen Tage verbracht hat, sprach die Fernsehjournalistin und Buchautorin mit V.i.S.d.P.: "Ich habe viel Zeit in Anwaltskanzleien verbracht, jeden Mittag gekocht und zum Wochenende Apfelkuchen gebacken." Mit Verweis auf die juristische Auseinandersetzung mit dem NDR verkneift sie sich jeden Kommentar darüber, wie enttäuscht sie wohl von ihrem ehemaligen Arbeitgeber ist. Aber: "Bisher war ich der Annahme, dass wir im Grundgesetz noch das Recht auf freie Meinungsäußerung verankert haben. Allerdings beginnen schon einige Leute daran zu zweifeln, ob dieses Recht tatsächlich existiert - ich auch."