Laut den am Donnerstagabend veröffentlichten Daten hat Premiere seit dem vierten Quartal 2005 bis zum 2. Quartal 2008 kontinuierlich direkte Abonnenten verloren. Das ist das sicher erschreckendste Detail der neu klassifizierten Abonnenten-Statistik des PayTV-Unternehmens. Von 3,272 Millionen direkten Abonnenten zum Jahreswechsel 2005/06 blieben zum Ende des 2. Quartals diesen Jahres nur 2,263 Millionen übrig.

Damit hat das Unternehmen innerhalb von zweieinhalb Jahren über eine Million Kunden, fast ein Drittel seiner Abonennten-Reichweite verloren. Allein in 2006 verlor das Unternehmen über 600.000 direkte Kunden - u.a. wegen dem Verlust der Bundesliga-Rechte. Die erlangte man im 2007 indirekt über die Sub-Lizenz von ArenaSat zurück - als indirekte Abonnenten, gelistet als "Wholesale"-Abonnenten". Komplett kompensieren können diese Abos die verlorenen Direkt-Kunden nicht.
 
 
Die von Premiere veröffentlichten "neuen" Abo-Daten
 
 
Erschreckend auch: Noch vor dreieinhalb Monaten verkündeten der damalige Vorstandschef Michael Börnicke und ehemalige Finanzchef Teschner noch 3,651 Millionen direkte Abonnenten zum Jahresende 2007. Die bereinigten Daten, die der neue Premiere-CEO Williams jetzt vorgelegt hat, weisen über 1,3 Millionen direkte Abos weniger aus. Und auch die Angaben zur Entwicklung der Abonnentenzahlen von Börnicke und Teschner waren falsch: In ihrer Präsentation ist seit Jahresende 2006 von einem wachsenden Abo-Bestand die Rede. Die jetzt vorgelegten Zahlen sagen das genaue Gegenteil.

Geradezu absurd - auch nach neuer Abonnentenzählung - ist übrigens die Berücksichtigung der "Premiere Flex"-Kunden. Diese nutzen Premiere nicht regelmäßig und ohne Vertragsbindung, eventuell sogar nur einmal für einen Tag.