Echo 2009 LogoAm Samstagabend präsentierte Oliver Pocher zusammen mit Barbara Schöneberger die diesjährige Echo-Verleihung. Die beinahe unmögliche Aufgabe der beiden Gastgeber: Manch peinliche Totenstille und fragwürdigen Auftritt nicht allzu ernst zu nehmen. Pocher machte es auf seine bekannt dezente Art und kommentierte eine furchtbare Laudatio von Bruce Darnell mit den Worten: "Und sie haben sich gefragt, warum es Bruce Darnell in der ARD nicht geschafft hat? Ich glaube sie haben es eben gesehen."

Es war nicht der einzige Gag auf Kosten der ARD, aber der beste - und gleichzeitig neben der Dankesrede von Udo Lindenberg das einzige Highlight der Echo-Verleihung 2009, die alles irgendwie anders machen wollte als RTL zuletzt und dabei doch insbesondere an der mangelnden Stimmung in der zu großen O2-Arena scheiterte. Ob die ARD-Verantwortlichen über die zahlreichen Gags auf eigene Kosten am Samstagabend zur besten Sendezeit lachen konnten? ARD-Programmdirektor Volker Herres mit Sicherheit. Er wirbt  am lautesten um einen Verbleib Pochers im Ersten.
 

 
Was er da dann tun könnte, deckte am Samstag die "Süddeutsche Zeitung" als Erste auf. Es sei eine 30-minütige Sendung mit Oliver Pocher für den späten Samstagabend geplant. Eine Pilotsendung sei schon aufgezeichnet worden. Erst vor knapp drei Wochen berichtete DWDL.de von einem anderen Piloten Pochers zusammen mit Günther Jauch. An Möglichkeiten mangelt es Pocher also nicht. Selten gab es in letzter Zeit eine solche TV-Personalie, bei der die Entscheidung mehr beim Protagonisten als den interessierten TV-Sendern liegt. Umso schwerer ist eine Einschätzung, wer das Rennen machen könnte.

Logo: ARDEine Show im Ersten am späten Samstagabend ist allerdings ein verhängnisvolles Angebot. Welche Aussichten auf Erfolg eine solche Sendung haben kann, hätte Pocher im Rahmen der "Echo"-Verleihung 2009 bei Barbara Schöneberger erfragen können. Sie war als moderierender Jungbrunnen im Frühjahr 2003 die große Hoffnung des ZDF. Die Mainzer schneiderten ihr die "Barbara Schöneberger Show" auf den Leib und schickten sie damals in Hoffnung auf ein junges Publikum am Samstagabend stets nach dem "Sportstudio" auf Sendung. Doch das junge Publikum entdeckte die Show nicht, was zum Aus führte.

Was genau die ARD mit Pocher eigentlich genau machen will, wollte auch DasErste-Programmdirektor Volker Herres leider noch nicht verraten. "Darüber sind wir derzeit im Gespräch. Wenn das beendet ist, werden wir sagen, wie es aussieht", sagte Herres in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit kress.de. Er gibt die Hoffnung nicht auf, dass Pocher bei der ARD bleiben wird. Herres: "Ich glaube, dass er durchaus Interesse daran hat, im Ersten zu bleiben." Wann sich Oliver Pocher entscheiden wird, ist unklar. Letzten Äußerungen zufolge könnte sich das noch etwas hinziehen. Und bis dahin wird es noch zahlreiche Schlagzeilen geben. Dem Marktwert wird es nicht schaden.