Foto: RTL IIDie staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Fernseh-Vermarkter ziehen immer weitere Kreise. Nachdem die Staatsanwaltschaft München bereits seit mehr als einem Jahr den Chef von IP Deutschland (RTL) und den ehemaligen Sales und Marketing-Vorstand von ProSiebenSat.1 wegen eines Anfangsverdachts auf Bestechung im geschäftlichen Verkehr  im Visier hat, wurden die Ermittlungen nun auch auf RTL II-Vermarkter El Cartel Media ausgedehnt. Der Sender wurde am Mittwoch von der Staatsanwaltschaft über die Ermittlungen informiert, teilte ein RTL II-Sprecher auf DWDL.de-Nachfrage mit.

Zuständig für die Ermittlungen ist die Staatsanwaltschaft München I. Hintergrund des Verfahrens sind laut "wuv.de" finanzielle Rückvergütungen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Werbezeiten. Dem Bericht zu Folge prüfe die Behörde auch Ermittlungen gegen den Burda-Verlag.
 

 

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Ihren Anfang genommen haben die Ermittlungen in der Vermarkter-Szene nach einem Verfahren des Bundeskartellamts, das im Herbst 2007 mit einem Rekord-Bußgeld für SevenOne Media und IP Deutschland endete. Die Behörde hatte zuvor gegen die Unternehmen wegen des "Verdachts auf Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung sowie wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei der Vermarktung von Fernsehwerbung" ermittelt. Um das Verfahren zu beenden stimmten die beiden Vermarkter dem Bußgeld ohne ein Schuldeingeständnis zu. Im Zuge des Kartellverfahrens wurden auch die Strafverfolgungsbehörden auf die Vermarkter aufmerksam.