Premiere-Chef Mark WilliamsPremiere hat in den ersten drei Monaten des Jahres wieder Verluste in riesigem Ausmaß eingefahren. Zwar lag der Nettoverlust nicht mehr bei über 114 Millionen Euro wie im 4. Quartal 2008, doch auch der Konzernverlust von 80 Millionen Euro, der unter dem Strich innerhalb von nur 90 Tagen angehäuft wurde, ist alles andere als ein Ruhmesblatt. Im ersten Quartal 2008 konnte Premiere noch einen Nettogewinn von 28,1 Millionen Euro ausweisen. Auch operativ schrieb Premiere rote Zahlen. Das Ebitda lag bei -29,8 Millionen Euro.

Immerhin: Seinen Umsatz konnte Premiere im ersten Quartal stabil halten. 232,7 Millionen Euro setzte das Unternehmen von Januar bis März um, das war sogar geringfügig mehr als in der Vorjahresperiode - und das, obwohl Premiere auch im ersten Quartal erneut Abonnenten verlor. 2,371 Millionen zahlende Kunden weist Premiere zum 31. März noch aus, das waren nochmal 28.000 weniger als zum Jahreswechsel. 

Weil unter den Kündigungen aber überproportional viele Premiere Flex-Kunden waren, die dem Unternehmen ohnehin kaum Umsatz brachten, und weil Premiere nach und nach auch die Vergünstigungen streicht, stieg der durchschnittliche Umsatz pro Kunde um rund einen Euro auf nun 24,85 Euro - die geänderte Strategie von Mark Williams schlägt sich hier also langsam auch in den Zahlen nieder.

Mark Williams bezeichnete das Quartalsergebnis als "im Rahmen unserer Erwartungen" - und vertröstet auf die Zukunft. "Wir erwarten im zweiten Halbjahr eine Steigerung der Abonnentenzahlen nach umfangreichen maßnahmen im Vertrieb, im Marketing und im Kundenservice", so Williams. Dennoch bleibt es dabei: Auch auf Jahressicht erwartet Premiere ein "deutliches Ebitda-Minus", der operative Break-Even solle erst im vierten Quartal 2010 erreicht werden, einen Nettogewinn verspricht Williams dann für 2011.