Foto: UnitymediaWährend dem WM-Finale 2006 in Berlin kam es zur Annäherung zwischen den Kontrahenten, berichtet Sandhu. "Premiere kann Arena über den Satellit zeigen, und Premiere wird Teil unseres Triple-Play-Angebots. Nun liegt es am Kunden, sich von den Plattformen das beste Paket herauszusuchen. Bingo!", erzählt Sandhu über den Vertragsabschluss. Allerdings währte die Freude nur kurz, denn das Bundeskartellamt machte einen Strich durch die Rechnung. Im Februar 2007 landete die Bundesliga wieder bei Premiere – Unitymedia bekam dafür Aktien am Pay-TV-Unternehmen.
 
Laut Sandhus Schilderung traf das Nein der Behörde die Beteiligten wie ein kalter Schlag. "Wir hatten sehr teure Anwälte, die den Deal zuvor geprüft haben. Premiere hat das Gleiche gemacht und wir kamen alle zum gleichen Ergebnis: Kein Problem". Rückblickend ist dem ehemaligen Kabelboss klar, woran der Deal scheiterte. "Das Bundeskartellamt sieht den Infrastrukturwettbewerb nicht so wie wir. Wir sehen es so: Kabel, Satellit und IPTV stehen zueinander im Wettbewerb. Jeder versucht das beste Paket für seine Kunden zu schnüren und in Marketing und Service mitzuhalten". Das Kartellamt indes betrachte jede einzelne Infrastruktur als "Universum für sich".
 

 
Am Ende der Geschichte, die zum Aus von Arena führte, und bei der auch das von Leo Kirch initiierte Vermarktungsmodell vor dem Kartellamt scheiterte, sieht Sandhu die Deutsche Telekom als glücklichen Sieger: "Sie sind die einzigen, die in der Lage sind, die Bundesliga mit Telefon und Internet zu bündeln". Als Verlierer sieht Sandhu Sky, "weil es nicht vom Triple-Play-Wachstum profitieren kann. Weder im Kabel, noch über IPTV. Und nicht auf dem Satelliten, weil es auf dem Satelliten kein Triple-Play gibt".

Seine Botschaft an die Sportvermarkter – dem Kartellamt zum Trotz: Rechte sollten an mehrere verschiedene Infrastrukturanbieter und nicht an einzelne Betreiber oder Plattformen vergeben werden. "Ermutigen Sie jede Infrastruktur, das meiste aus ihrem Content zu machen. Erlauben Sie ihnen, kreativ zu sein und attraktive Programmpakete zu schnüren", riet Sandhu den Kongressteilnehmern in der vergangenen Woche.