Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist zurückgetreten und hat damit die Konsequenzen aus der Plagiatsaffäre gezogen. Zuvor gab es auch in anderem Punkt negative Schlagzeilen aus dem Verteidigungsministerium: Die Bundeswehr stockt ihren Etat für Eigenwerbung auf 5,7 Millionen Euro auf - und will einen großen Teil davon ausgerechnet in Medien aus dem Springer-Konzern stecken.

Die Höhe der Werbemittel ergibt sich aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei, die der "Frankfurter Rundschau" vorliegt. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Verteidigungsministerium einräumen müssen, dass Anzeigen der Bundeswehr-Werbekampagne in diesem Jahr zunächst ausschließlich bei "Bild", "Bild am Sonntag" und "Bild.de" erschienen sind.

Kritik für diesen Schritt kommt vor allem von der Opposition, die zwischen zu Guttenberg und dem Springer-Verlag bereits im Vorfeld "Kumpanei" gewittert hatte. Die innenpolitische Sprecherin der Linken, Ulla Jelpke, sprach in der "FR" von einem "ganz miesen Deal". "Das Guttenberg-Ministerium belohnt die Verteidigung des Plagiatsministers durch den Springer-Konzern offenbar mit Hunderttausenden Steuer-Euro", sagte sie. Einen möglichen Zusammenhang zwischen der wohlwollenden Springer-Berichterstattung über zu Guttenberg und der Werbekampagne wies der Verlag als "absurd und lächerlich" zurück.