Noch in diesem Jahr sollen die Bundesliga-Rechte für die Zeit ab Sommer 2013 vergeben werden, dementsprechend bringen sich die Sender schon jetzt in Stellung. Und auch hinter den Kulissen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) wird bereits intensiv darüber, wie es weitergehen wird. Dabei gibt es offenbar einmal mehr Planspiele, die auch eine Zukunft ohne "Sportschau" vorsehen.

Das dürfte in Zukunft auch wieder das Bundeskartellamt auf die Matte rufen, denn die Behörde war es, die einst zeitnahe Spielzusammenfassungen forderte und eine "Sportschau" am späten Abend untersagte. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet nun von Fragebögen, die das Kartellamt unter anderem an Vereine und Sender geschickt hat, um den Markt zu ermitteln. Aus einem Zusatzpapier gehen auch die beiden beabsichtigten Ausschreibungsvarianten der DFL hervor.

Eine Möglichkeit wäre, alles so lassen wie bisher - also eine Free-TV-Verwertung im Vorabendprogramm am Samstag sowie zusätzlich am späten Abend. Am Sonntagabend könnten dann die beiden letzten Partien des Spieltags zusammengefasst werden. Denkbar ist aber offensichtlich auch der Vorschlag, die Zusammenfassungen samstags ausschließlich am späten Abend im Fernsehen auszustrahlen und ab 19 Uhr nur sogenannte "NetCast"-Übertragungen zu erlauben, also Streamings im Internet oder über mobile Endgeräte - eine Art Web-Sportschau also.

Die ARD dürfte für diesen Fall kaum dazu bereit sein, den Vertrag zu verlängern. Zudem ist das mögliche Aus der "Sportschau" auch bei vielen Bundesliga-Sponsoren nicht unumstritten, schließlich garantiert die "Sportschau" Woche für Woche rund sechs Millionen Zuschauer, von denen man am späten Abend einen großen Teil nicht mehr erreichen würde. Dem gegenüber stehen freilich höhere Einnahmen für die Vereine aufgrund der größeren Exklusivität für Bezahlsender wie Sky. Das letzte Wort ist in der Rechte-Vergabe aber ganz sicher noch nicht gesprochen worden.