Gerade erst feierte die "Lindenstraße" ihren 25. Geburtstag, zudem wurden die Verträge für die kommenden Jahre kürzlich verlängert. Doch "Lindenstraßen"-Erfinder Hans W. Geißendörfer ist offensichtlich unzufrieden mit der ARD und beklagt vor allem die mangelnde Werbung für die Serie.

"Ich komme mir bei der ARD diesbezüglich vor wie ein Bettler", sagte Geißendörfer in einem Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag". Dass seine Serie in den vergangenen Jahren massiv an Zuspruch verlor, macht ihn indes nicht nervös. "Wir sind voller Hoffnung, dass wir den Quotenverlust auffangen können. Die meisten Jugendlichen haben den Billigtrash satt", so der Regisseur.

Immerhin: Zuletzt erfreute sich die "Lindenstraße" wieder eines etwas größeren Zuspruchs, den Geißendörfer vor allem auf die neue Figur Orkan, gespielt von Hüseyin Ekici zurückführt. "Seitdem Orkan drin ist, haben wir 300.000 Zuschauer mehr". Zudem habe man formal zugelegt, betonte Geißendörfer im "Tagesspiegel"-Interview. "Der Look ist wunderbar. Mittlerweile machen uns die Regisseure fast ein kleines Fernsehspiel."

Doch mit einem deutlichen Quoten-Aufschwung rechnet Hans W. Geißendörfer trotzdem nicht mehr. "Eines ist klar: Die 'Lindenstraße' hat eine Stammkundschaft von vier Millionen Zuschauern, die nach oben hin langsam wegstirbt und unten nicht automatisch erneuert wird. Ein Zwölfjähriger findet die 'Lindenstraße' viel schwieriger als vor 15 Jahren, weil das Konkurrenzprogramm größer ist."