Nun also doch: US-Medienmogul John Malone kauft den Kabelnetzbetreiber Kabel BW - und greift dafür tief in die Tasche. Sein Konzern Liberty Global zahlt 3,16 Milliarden Euro für das deutsche Unternehmen. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es entsprechende Spekulationen gegeben. Malone setzte sich damit gegen den Finanzinvestor CVC durch, der zuletzt etwas weniger als drei Milliarden geboten haben soll.

Der erst kürzlich angekündigte Börsengang des drittgrößten deutschen Kabelnetzanbieters ist durch die jüngste Entscheidung damit hinfällig geworden - angesichts der angespannten Lage der Weltwirtschaft durch die Krisen und Libyen und Japan dürfte so mancher bei Kabel BW nun sicherlich erleichtert aufatmen. Vor allem für den bisherigen Eigentümer EQT hätte es kaum besser laufen können, schließlich konnten die schwedischen Finanzinvestoren ihr eingesetztes Kapitel mehr als versechsfachen.

"Diese Transaktion erweitert unseren Zugang zu einem der am schnellsten wachsenden Kabelmärkte Europa", ließ das Unternehmen am Montagabend wissen. Scheitern könnte der Deal möglicherweise noch am Bundeskartellamt, das den deutschen Kabelmarkt bereits seit einigen Jahren kritisch beäugt - immerhin gehört Liberty Global mit Unitymedia seit Ende 2009 bereits der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber Deutschlands. Kabel BW ist die Nummer drei auf dem deutschen Kabelmarkt und zählt aktuell mehr als 2,3 Millionen Kunden.