Von einem einheitlichen Sendeplatz sind die "Tagesthemen" nach wie vor weit entfernt, auch wenn sich die Verantwortlichen der ARD inzwischen darauf geeinigt haben, dass die Nachrichtensendung ab Herbst zumindest montags bis donnerstags um 22:15 Uhr starten soll. In dieser Woche sorgte der Sendeplatz hinter den Kulissen allerdings einmal mehr für Streit.

Durch die Übertragung der Echo-Verleihung sollten die "Tagesthemen" am Donnerstag eigentlich komplett ausfallen - stattdessen waren lediglich eine kurze "Tagesschau"-Ausgabe um Mitternacht und ein noch späteres "Nachtmagazin" vorgesehen. Vor allem die Jubiläumssendung "20 Jahre Echo", die direkt im Anschluss an die Preisverleihung ausgestrahlt wurde, führte zu Unmut. Aus Sicht der Chefredakteure hätte nichts dagegen gesprochen, beide Sendungen durch die "Tagesthemen" zu unterbrechen.

Programmdirektor Volker Herres ließ sich einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" zufolge aber selbst durch die aktuelle Themenlage nicht umstimmen - wohl hinsichtlich des sogenannten Audience Flows, der im Übrigen angesichts eines Marktanteils von mehr als 18 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen für die Sendung "20 Jahre Echo" glänzend funktionierte. Die Sorge, die mühsam eingesammelten jungen Zuschauer durch die Nachrichtensendung wieder zu verlieren, war ganz offensichtlich zu groß.

Immerhin in einem Punkt konnten sich die Chefredakteure aber trotzdem durchsetzen: Obwohl die "Tagesthemen" in keiner Programmzeitschrift angekündigt waren, liefen sie am Donnerstag trotzdem - allerdings erst nach den viertstündigen Echo-Sendungen um 00:21 Uhr.