Wenn das ZDF im Mai sein Abendprogramm reformiert, werden die bislang zu nächtlicher Stunde versendeten Dokumentationen einen deutlich besseren Sendeplatz bekommen: Im Anschluss an das vorgezogene "Auslandsjournal" sollen sie fortan mittwochs um 22:45 Uhr zu sehen sein - so viel ist bekannt. Gezeigt werden sollen sie unter der neuen einheitlichen Marke "ZDF Zoom".

Das kündigte ZDF-Chefredakteur Peter Frey in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" an. Er glaube, dass journalistisch anspruchsvolle Filme am Ende für "mehr Profil und Relevanz" sorgten als die "Flut der Talkshows, die uns die ARD servieren will". Zugleich erhält auch die Doku-Schiene am Dienstagabend einen eigenen Titel: Unter dem Namen "ZDF Zeit" will man sich an der populären "Terra X"-Reihe orientieren, kündigte Frey an.

Mit Veränderungen ist darüber hinaus bei der "heute"-Sendung zu rechnen, die derzeit hinter der "Tagesschau" und "RTL aktuell" nur auf dem dritten Rang liegt und sich insbesondere bei den jungen Zuschauern zunehmend schwer tut - diese Tatsache "schmerze" ihn, so Frey. "Wir arbeiten daran, dies zu verändern", sagte der Chefredakteur und schielt dabei auch auf die Kölner Konkurrenz. Überlegt werden müsse, in welchem Umfeld die "heute"-Sendungen stattfinden und sie so gut einbinden "wie RTL es mit RTL aktuell vormacht". Am Vorprogramm kann die Quotenschwäche jedoch kaum liegen: Mit rund vier Millionen Zuschauern liefern die "SOKO"-Serien dem ZDF eigentlich eine glänzende Ausgangsposition.