Mitte Februar gab Astra bekannt, dass bereits über 1,5 Millionen Smartcards für die aufgrund diverser technischer Einschränkungen umstrittene Plattform HD+, über die sich unter anderem die HD-Versionen der großen privaten Sendergruppen ProSiebenSat.1 und Mediengruppe RTL Deutschland empfangen lassen, ausgeliefert wurden - doch wieviele auch tatsächlich einen Abnehmer fanden, war bislang ein großes Geheimnis.

Im Vorfeld der ANGA Cable hat HD+ erstmals offizielle Kundenzahlen veröffentlicht. Demnach nutzten zum 31. März 769.000 Haushalte HD+ via Satellit, der Großteil allerdings noch kostenlos. HD+ gewährt zunächst eine 12-monatige Gratisphase, erst danach fällt die Jahresgebühr von 50 Euro an. Diese 50 Euro zahlen bislang 114.000 Kunden.

 

 

Bei HD+ zeigt man sich mit diesen Zahlen sehr zufrieden. Insgesamt sei die Gratisphase bis Ende März bei 172.000 Kunden ausgelaufen, knapp zwei Drittel hätten sich somit für die kostenpflichtige Verlängerung entschieden. Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung der HD Plus GmbH: "In einem Land, in dem seit 20 Jahren über die Frage gestritten wird, ob Menschen freiwillig für Fernsehen zahlen, sind die ersten Zahlen von HD+ sicher eine kleine Sensation. Mit einer Umwandlungsquote von 66 Prozent hätten die wenigsten gerechnet."

Einen weiteren Schub erwartet man durch die Kooperation mit Sky. Im Sommer wird für alle Satelliten-Kunden mit einem Sky-HD-REceiver das HD+-Angebot für zunächst zwölf Monate kostenlos freigeschaltet. Danach müssten auch sie die obligatorischen 50 Euro Jahresgebühr an HD+ zahlen. Durch die Gratis-Phase wird sich die Zahl der HD+-Haushalte aber in jedem Fall zunächst schlagartig um mehrere Hunderttausend erhöhen.