Mehr als zwei Jahre war Monica Lierhaus wegen ihrer schweren Krankheit nicht im Fernsehen zu sehen - bis sie im Februar bei der Verleihung der Goldenen Kamera erstmals wieder die große Öffentlichkeit suchte. Nur wenige Tage danach machte Lierhaus allerdings deutlich, die "Sportschau" nicht mehr zu moderieren - zumindest "bis auf Weiteres".
Durch die offizielle Absage an eine baldige Rückkehr ermöglichte Lierhaus der ARD, auf die Suche nach einem Ersatz zu gehen. Drei Monate sind seither vergangen, doch eine Entscheidung ist offenbar noch immer nicht getroffen worden. Nun ist die ARD jedoch möglicherweise fündig geworden - bei der privaten Konkurrenz: Einem "Spiegel"-Bericht zufolge könnte ProSieben-Moderator Matthias Opdenhövel künftig neben Gerhard Delling und Reinhold Beckmann durch die "Sportschau" führen.
Gespräche seien bereits geführt worden, heißt es im "Spiegel", der sich auf ARD-Kreise beruft. Ein Unbekannter ist Opdenhövel, der seit einigen Jahren mit großem Erfolg durch "Schlag den Raab" führt, auch für ARD-Zuschauer nicht mehr - so fungierte er bereits zwei Mal als Moderator der Shows zum Eurovision Song Contest und war im vergangenen Jahr als "Echo"-Moderator tätig. Als Sportmoderator agiert der ehemalige Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach derzeit für den Telekom-Sender Liga Total.
Unumstritten ist die Personalie innerhalb der ARD jedoch erwartungsgemäß nicht. Offenbar soll es auch Stimmen gegeben haben, die sich in der Nachfolge von Monica Lierhaus eine Frau gewünscht hätten. Die "Sportschau" könnte dabei allerdings nur der Anfang an: Es gilt dem "Spiegel"-Bericht zufolge als wahrscheinlich, dass die ARD ihren Neuzugang exklusiv an sich binden und auch im Unterhaltungsbereich einsetzen möchte. Noch handelt es sich dabei allerdings um Spekulationen: Opdenhövels Management wollte sich nicht äußern, in der Programmdirektion des Ersten hieß es, man wisse von nichts.
Verlockend wäre ein Wechsel zur "Sportschau" für Opdenhövel mit Sicherheit: "Mein Traumjob war immer Sportreporter", hatte der Moderator bereits vor mehr als zwei Jahren in einem Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de gesagt. "Schon als Sechsjähriger habe ich unter der Dusche Fußballer-Interviews geführt – mit dem Duschkopf als Mikrophon. Ich war Harry Valérien und Paul Breitner in Personalunion. Meine Eltern haben mir dabei heimlich zugehört und sich kaputt gelacht."