"Im Zweifel für den Angeklagten": So oder so ähnlich lässt sich wohl das Urteil im Prozess gegen den Wettermoderator Jörg Kachelmann am ehesten beschreiben. Der 52-Jährige ist am Dienstag vom Landgericht Mannheim aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden, nachdem die Staatsanwaltschaft zuvor vier Jahre und drei Monate Haft gefordert hatte.

Über Kachelmanns Zukunft herrscht indes weiter Unklarheit. Eine Rückkehr vor die Kamera scheint derzeit allerdings noch ausgeschlossen zu sein. "Solange das Verfahren nicht endgültig abgeschlossen ist und ein Urteil Rechtskraft erlangt hat, sieht die ARD in dieser Angelegenheit keinen Entscheidungsbedarf", sagte eine ARD-Sprecherin am Dienstag im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. Der Moderator hatte bis zu seiner Festnahme im März vergangenen Jahres für die ARD diverse Wettersendungen moderiert.

Kachelmanns Firma Meteomedia ließ indes verlauten, man freue sich "über den längst überfälligen Freispruch" des Firmengründers. "Jörg Kachelmann wird ab sofort seine Kraft wieder ganz der Meteomedia Gruppe widmen können", hieß es in einer ersten Stellungnahme des Unternehmens. Dazu gehören auch seine Kommentare zum Wettergeschehen in Medien wie Radio Basel, Radio Primavera und Twitter. Zusätzliche öffentliche Auftritte seien in Zukunft nicht ausgeschlossen - was genau damit gemeint sein könnte, ist derzeit allerdings noch völlig ungewiss.

Priorität habe in nächster Zeit allerdings die Umsetzung der vorbereiteten Projekte von Meteomedia. Kachelmann selbst äußerte sich nach der Verkündung des Urteils am Dienstagvormittag nicht öffentlich - dafür aber dessen Anwalts Johann Schwenn, der vor laufenden Kameras schimpfte, die Staatsanwaltschaft habe den Wettermoderator "aufs Schäbigste behandelt". Zu Ende ist die Causa Kachelmann mit dem Urteil jedenfalls wohl noch nicht: Die Staatsanwalt prüft derzeit eine Revision - eine Entscheidung hierüber wird in den kommenden Tagen erwartet.