Mitunter wirkt die "Tagesschau" wie ein Relikt aus vergangenen Tagen - und dennoch ist sie mit ihren rund neun Millionen Zuschauern nach wie vor die mit Abstand erfolgreichste Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen. "Tagesschau"-Chefredakteur Kai Gniffke denkt nun jedoch über Veränderungen nach.

Dabei möchte er wohl vor allem die Anzahl der Themen reduzieren. "Auch meine Redaktion schafft es nicht, mir nach einer Sendung aufzuzählen, was wir alles an Themen drin hat", sagte Gniffke laut "Hamburger Abendblatt" auf der Jahrestagung der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche. Dies sei "absurd", so der "Tagesschau"-Chefredakteur.

Seit 30 Jahren habe sich die "Tagesschau" nicht verändert - auch heute biete sie noch fünf bis sechs Beiträge von Reportern und ebenso viele Meldungen. Künftig wolle man dafür intensiver berichten als bisher, sagte Gniffke. Eine Reduzierung der Themen dürfte allerdings nicht die einzige Veränderung sein, die bei der "Tagesschau" ansteht. Bereits vor einigen Monaten war bekannt geworden, dass die Nachrichtensendung ebenso wie alle anderen Magazine aus einem neuen Studio gesendet werden soll. Anders als bei ZDF und RTL will die ARD aber auch weiterhin auf eine Realkulisse setzen, die man aber mit einer großen Videowand und Touchscreens aufpeppt.