Offiziell hat der Poker noch nicht begonnen, doch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bereitet sich schon jetzt auf die Verhandlungen um die Fernsehrechte der Fußball-Bundesliga ab der übernächsten Saison vor. Einige Details sind bereits durchgesickert, so auch die Tatsache, dass nach den Vorstellungen der DFL zwei Modelle ausgeschrieben werden sollen - einmal mit der bewährten "Sportschau" und einmal mit einer Art Internet-"Sportschau", die Free-TV-Berichte samstags erst ab 21:45 Uhr erlauben würde.

Mindestens ebenso interessant sind jedoch die einzelnen Module für das Bezahlfernsehen, über die die "Süddeutsche Zeitung" am Dienstag berichtet. Demnach plant die DFL, die Rechte zu zerstückeln, um auch Markteinsteigern eine Chance zu bieten - in der Vergangenheit soll etwa ESPN Interesse an einem Einstieg in Deutschland bekundet haben. Doch wie sieht diese Zerstückelung aus? Laut "SZ" könnte das Basispaket A aus dem samstags um 18:30 Uhr angepfiffenen Spiel der Woche, den Nachmittagsspielen zwei bis fünf, wahlweise Spiel eins oder zwei ("first pick"), dem Sonntagsspiel um 17:30 Uhr sowie der Live-Konferenz bestehen.

Ein zweites Paket würde den "second pick" - das zweite, nicht ausgewählte Samstagsspiel - und das zweite Sonntagsspiel um 15:30 Uhr beinhalten. Paket C umfasst indes das Freitagsspiel sowie ein mögliches drittes paralleles Sonntagsspiel. Bei der 2. Bundesliga wäre ein Rechteerwerb nicht ganz so kompliziert: Sie soll es nur im Komplettangebot geben. Dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge sollen diese drei Module sowohl für lineares Fernsehen als auch IPTV und Web-TV angeboten werden werden.

Um alles wie gehabt übertragen zu können, müsste Sky somit gleich alle vier Pakete erwerben. Eines steht fest: Sollte das Kartellamt, mit dem die DFL in engem Kontakt steht, den Plänen zustimmen, bedeutete dies zugleich ein Anheizen der Konkurrenz. Wer die Bundesliga-Rechte künftig sein Eigen nennen kann, wird voraussichtlich ab dem Spätherbst entschieden.