Fünf Talkshows werden ab September wöchentlich im Ersten am späten Abend zu sehen sein - das wird wohl auch die Macher der Sendung so manches Mal vor eine Herausforderung stellen. ARD-Chefredakteur Thomas Baumann, zugleich Talkshow-Koordinator der ARD, will künftig dafür sorgen, dass sich Themen und Gäste nicht zu stark gleichen.

"Wir werden künftig sehr kritisch zu prüfen haben, ob ein Thema es rechtfertigt, in verschiedenen Sendungen aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt zu werden", sagte Baumann der "Welt". Grundsätzlich sei es jedoch häufig schwierig, bestimmte Personen als Gäste für die Talks zu gewinnen. “In den vergangenen Wochen haben mehrere Redaktionen versucht, einen hochrangigen deutschen Banker einzuladen, weil uns selbstverständlich deren Position zur Euro-Krise sehr interessiert. Keiner wollte sich jedoch dem Publikum stellen."

 

Gegen den Vorwurf der Inszenierung wehrt sich der ARD-Chefredakteur vehement. “Selbstverständlich haben Journalisten eine Erwartungshaltung an Gäste oder Gesprächspartner, die sie einladen. Es gibt aber keine festgelegte Rollenverteilung. Wir machen hier nicht Scripted Reality.” Und dennoch: Das neue Talk-Konzept für den späten Abend muss sich erst noch beweisen - in einigen Wochen wird man schlauer sein.