Schon zur Fußball-WM 2006 und zur EM 2008 hat das ZDF mit Public-Viewing-Veranstaltung sein Rahmenprogramm gestaltet - im kommenden Jahr wird dieses Konzept in Form einer Beach-Party fortgesetzt. Der Strand des Ostseebads Heringsdorf soll während der Fußball-EM in Polen und der Ukraine als Kulisse der ZDF-Berichterstattung.

Wie schon bei der EM vor vier Jahren, als die Seebühne im österreichischen Bregenz die ZDF-Bilder des Sportevents prägte, wird diesmal die Seebrücke von Heringsdorf auf der Insel Usedom zum "Schlüsselbild" der EM im ZDF. Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein und Experte Oliver Kahn werden am Heringsdorfer Strand das Publikum auf die Spiele einstimmen, mit weiteren Gästen fachsimpeln und die Begegnungen analysieren. Bis zu 1000 Zuschauer werden dort die Spiele live verfolgen können.

 

"So wie vor fünf Jahren im Sony-Center in Berlin und vor drei Jahren an der Seebühne in Bregenz wollen wir mit unserem Veranstaltungs- und Übertragungskonzept dem Publikum so nahe wie möglich sein. Natürlich hoffen wir darauf, dass viele Fußballfreunde aus Polen mit uns zusammen in Heringsdorf feiern", sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Neben den Fußballsendungen sollen zudem noch weitere ZDF-Programme in Heringsdorf produziert werden, etwa das "Sportstudio", aber auch für Unterhaltungs- und Musikprogramme sowohl im Hauptprogramm als auch in den digitalen Spartenkanälen.

Christoph Hamm, ZDF-Programmchef für die EM: "Der Ostseestrand und der zirka 500 Meter lange Steg mit seinem auffälligen Pyramidenbau am Ende werden eine telegene Kulisse für unser Rahmenprogramm rund um die Spiele der Europameisterschaft abgeben. Die für die Fernsehproduktion notwendigen Aufbauten werden wir so schlank wie möglich halten und in diese großartige Landschaft einpassen." Wenn bei Spitzenbegegnungen die Plätze am Strand nicht ausreichen sollten, bietet der Steg noch Stehplätze für die "Kiebitze" bei den Übertragungen auf der Videowand.

"Wir wollen den ZDF-Auftritt am Heringsdorfer Strand auch in der spielfreien Zeit zu einem Gemeinschaftserlebnis ausbauen", so Hamm. "Dazu gehört rund um das Public Viewing auch ein Eventparcours für Familien und die vielen Urlauber in der Region. Damit haben wir schon vor drei Jahren in Bregenz beste Erfahrungen gemacht." In den Stadien in Polen und der Ukraine wird das ZDF mit der ARD produktionstechnisch zusammenarbeiten. Basis der Berichterstattung des Mainzer Senders wird übrigens das Internationale Fernsehzentrum (IBC) in Warschau sein, in dem auch die Senderegie des ZDF sitzen wird.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird ihr Quartier in der Nähe von Danzig beziehen, unabhängig davon, ob sie im Verlauf des Turniers in Polen oder in der Ukraine spielt. Im Mannschafts-Quartier wird das ZDF ein eigenes Studio einrichten und sich im Übrigen die Produktionstechnik mit der ARD teilen. Ein weiterer Schwerpunkt für Redaktion und Produktion des Senders wird in Kiew sein. Da im dortigen Stadion von den ersten Gruppenbegegnungen bis zum Finale gespielt wird, richtet das ZDF dort eigene technische und redaktionelle Kapazitäten ein.

Auf einer Pressekonferenz in Warschau wurde am Dienstag jedoch nicht nur das Konzept des Public Viewing vorgestellt, sondern auch über die Zusammenarbeit des ZDF mit der polnischen Fernsehanstalt TVP zur EM 2012 informiert. "Wir wollen Polen als junges, modernes und wirtschaftlich kraftvolles europäisches Land zeigen und damit auch manche Vorurteile ausräumen, die es in Deutschland gegenüber unserem großen östlichen Nachbarn immer noch gibt", so ZDF-Chefredakteur Peter Frey.