Die Fronten scheinen verhärtet im Streit um die kostenlose "Tagesschau"-App - doch nun hat sich zumindest Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks, ein wenig nach vorne gewagt und sich für eine Verständigung mit den Verlegern ausgesprochen. "Ich halte es für wichtig, und zwar im Interesse der ganzen Gesellschaft, dass die wirtschaftliche Grundlage der Zeitungen auch im digitalen Zeitalter erhalten bleibt", sagte er der "Zeit".

Aus diesem Grund setze er sich "dafür ein, dass es Raum für Verständigung, für Kompromisse und auch für Kooperationen mit den Verlagen gibt, zum Beispiel bei der Überlassung von Nachrichtenfilmen. Wir können auch mit den Verlagen darüber sprechen, den Video- und Audioanteil der App noch stärker herauszuarbeiten.“ Zugleich unterstrich Wilhelm allerdings die Position, dass die ARD nicht von dem kostenlosen Nachrichtenangebot im Internet abrücken werde - vor allem daran rieben sich viele Verleger zuletzt.

Immer wieder wurde dabei das Argument herangezogen, die ARD mache mit ihrer Smartphone-Applikation mögliche Geschäfte der Verlage im Internet kaputt. Diesem Vorwurf setzte sich Wilhelm nun in der "Zeit" zur Wehr. "Grundsätzlich sind unsere Angebote im Netz gesetzlich legitimiert und zugleich stark begrenzt und reglementiert", so der BR-Intendant.