"Das Besondere sehen" Formel 1-Fans in den kommenden Wochen bei Sky nur bedingt. Der Grund: Nachdem die Weltmeisterschaft bereits entschieden ist, wird der Bezahlsender seine Berichterstattung rund um die Königsklasse im Motorsport bei den letzten Rennen der Saison deutlich zurückfahren. Beim kommenden Rennen in Korea gewährt Sky noch einen Vorlauf von 45 Minuten - allerdings nur deshalb, weil sich das Team des Senders mitsamt des technischen Equipments nach dem Rennen in Japan ohnehin noch in Asien befindet.

Doch ab Ende November fällt die Vorberichterstattung zu den Rennen nahezu flach: Aus Indien, Abu Dhabi und Brasilien wird die Vorberichterstattung erst 15 Minuten vor Rennbeginn starten - allzu viel Zeit für tiefgehende Analysen bleibt da freilich nicht. "Durch die bereits feststehende WM-Entscheidung zugunsten von Sebastian Vettel hat der sonst übliche Spannungsaufbau in unserem Vorlauf bei den verbleibenden Rennen nicht mehr die gewohnte Bedeutung", erklärte ein Sky-Sprecher gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de.

 

Das gelte in gleichem Maße auch für die Analyse im Nachlauf des Rennens sowie für die Anzahl der Optionskanäle. Der Sendersprecher verweist vor allem auf die hohen Kosten der Übertragungen, die man nun zum Teil einsparen kann: "Als wirtschaftlich denkendes Unternehmen passen wir ab sofort unsere Rahmenberichterstattung den sportlichen Gegebenheiten an. Dies gilt selbstverständlich nicht für die Berichterstattung über das Rennen." Es wäre allerdings auch reichlich kurios, würde Sky auch noch seine Live-Übertragung des Rennens kürzen.

So zieht Sky jedenfalls den Ärger zahlreicher Abonnenten auf sich - zumal RTL im Free-TV deutlich umfangreicher und trotz der bereits entschiedenen Weltmeisterschaft ohne jegliche Kürzungen der Sendezeit an den Start gehen wird. So geht der Kölner Privatsender etwa beim Rennen in Indien schon um 9:15 Uhr auf Sendung und damit genau eine Stunde vor den Kollegen von Sky. Freilich: Die Vorberichterstattung alleine ist sicher nicht der Maßstab, dennoch wirkt die Formel 1 bei Sky seit geraumer Zeit eher wie ein inzwischen ungeliebtes Kind.

Fakt ist: Der Vertrag für die Übertragung der Formel 1 läuft zum Jahresende aus. Schon im vergangenen Jahr hatte Sky erst sehr spät einer Verlängerung zugestimmt. "Uns bewegt die Frage: Womit legen wir im Neukundengeschäft zu?", sagte Sky-Sportvorstand Carsten Schmidt bereits vor mehr als einem Jahr den "Stuttgarter Nachrichten". Die Formel 1 sei als Abo-Grund ein geringer, weshalb sie bei Sky auf dem Prüfstand stehe. Daran dürfte sich bis heute wenig geändert haben, zumal die Quoten der Übertragungen der Formel 1 mit zumeist etwa 300.000 Zuschauern weit von dem entfernt ist, was Sky in der Regel mit seinen Fußball-Übertragungen einfährt.

Ob der nun auslaufende Vertrag verlängert wird, ist noch nicht entschieden. "Es gibt mit Rechteinhabern immer Gespräche", sagte ein Sky-Sprecher auf Nachfrage von DWDL.de. "Wenn es etwas zu sagen gibt, dann werden wir dies tun." Zumindest daran besteht derzeit kein Zweifel.