Grundy UFA feiert in diesen Tagen den 20. Geburtstag, seit zehn Jahren ist Rainer Wemcken Geschäftsführer der UFA-Tochter. Potenzial für die Zukunft hat der 59-Jährige im Bereich der wöchentlichen Serien ausgemacht: "Bei den Weeklys sehen wir inzwischen wieder mehr Potenzial und unterbreiten den Sendern unsere Ideen", sagte Wemcken in einem Interview mit dem "kressreport". "Es gibt ja eine erfreuliche Renaissance der eigenproduzierten Serien. Es steigt der Bedarf an Formaten, die preiswerter zu produzieren sind als klassische Primetime-Serien."

Preiswerter bedeute aber nicht, auf hochwertige Bilder, packende Geschichten oder eine gute Inszenierung verzichten zu müssen. "Ich sehe etwa im Weekly-Bereich die Möglichkeit, historische Stoffe mit einem horizontalen Erzählstrang zu produzieren", so Wemcken. Der Kostendruck ist inzwischen allerdings immens gestiegen, wie er selbst vor zwei Jahren am eigenen Leib erfahren musste. "Bei 'Unter uns war es 2009 besonders extrem. Die Sendung gäbe es wohl heute nicht mehr, wenn es nicht hinbekommen hätten, acht statt fünf Folgen pro Woche zu produzieren", erinnert sich der Produzent im "kressreport".

Bei "Verbotene Liebe" habe man es geschafft, die Sendezeit zu verdoppeln, ohne den Erzählrhythmus zu verlangsamen. Wemcken: "Wir müssen uns auch produktionswirtschaftlich den Gegegebenheiten der Zeir anpassen. Eng wird es erst, wenn einem keine Variablen mehr einfallen." Allerdings seien auch Grenzen vorhanden, betonte er. "Wenn wir plötzlich zehn statt acht Folgen wöchentlich produzieren sollten, wüsste ich nicht, ob das noch machbar wäre." Während die Soaps von Grundy UFA derzeit überwiegend erfolgreich laufen, will das Unternehmen im Bereich der Telenovelas wieder angreifen. "Wir durften den nachmittäglichen Telenovela-Platz im ZDF sechs Jahre erfolgreich bespielen und hoffen, dass wir in Zukunft für diesen Timeslot wieder erfolgreich produzieren können", sagte der Grundy UFA-Geschäftsführer.