Zum Monatsende wird MDR-Intendant Udo Reiter seinen Sender verlassen und Platz machen für Karola Wille. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" verteidigte er die Entscheidung, den scheidenden "Wetten, dass..?"-Moderator Thomas Gottschalk zur ARD gelockt zu haben. "Es ist ein Experiment", sagte Reiter. Ob Gottschalk mit seiner täglichen interaktiven Show am Vorabend Erfolg haben wird, weiß aber auch er natürlich nicht.

"Wir müssen sehen, ob das deutsche Publikum auf so was anspringt. Und natürlich ist der Sendeplatz um 19:30 Uhr einer der schwierigsten überhaupt", so Reiter, der allerdings die Messlatte durchaus hoch legt: Den bisherigen Marktanteil werde Gottschalk verdoppeln, "davon bin ich überzeugt", sagte Reiter. Das dürfte allerdings schwer genug werden: Die derzeit zu dieser Zeit laufenden Formate verzeichnen meist Marktanteile um sieben Prozent.

Zugleich machte Reiter deutlich, dass ein erfolgreicher TV-Mann wie Dieter Bohlen in der ARD keine Chance hätte. "Derart skrupellose Formate" gebe es im Ersten nicht, betonte der scheidende MDR-Intendant gegenüber dem "Spiegel".