Die Kritiken waren gut, die Quoten stimmten - dennoch will sich der Saarländische Rundfunk (SR) von seinem "Tatort"-Team trennen. Maximilian Brückner und Gregor Weber werden bereits Anfang 2012 zum letzten Mal in ihren Rollen als Kommissare im Ersten zu sehen sein, für die Zeit danach arbeitet der SR an einem neu gestrickten "Tatort". Für fünf Jahren traten beide die Nachfolge von Jochen Senf an, der 17 Jahre lang im "Tatort" den Kommissar Palu verkörpert hatte.

"Mit den Figuren Franz Kappl und Stefan Deininger setzte der SR seit 2006 auf ein Ermittlerteam, das seine Dynamik aus der regionalen und mentalen Unterschiedlichkeit der Typen gewinnt", sagte der für den SR-"Tatort" zuständige Redakteur Christian Bauer. "Dass beide Ermittler die Welt des anderen nicht wirklich verstehen und völlig unterschiedliche Methoden haben, machte den Reiz des Paares aus. Die Story dieses ungleichen Paares ist aber aus unserer Sicht jetzt zu Ende erzählt."

Unklar ist, ob die Schauspieler diese Meinung teilen - die Worte, die SR-Sprecher Peter Meyer für Brückner und Weber findet, klingen jedenfalls alles andere als herzlich. Man sei "dankbar für sieben Folgen gute und spannende Krimi-Unterhaltung" und wünsche beiden "für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und alles Gute". Für das Jahr 2012 wird der Saarländische Rundfunk eigenen Angaben zufolge nun ein neues Konzept für seinen "Tatort" entwickeln.

Mit der inhaltlichen Neuausrichtung des "Tatorts" ist nun die Programmgruppe Unterhaltung und Sonderprogramme/Fernsehspiel betraut. Programmgruppenleiterin Andrea Etspüler: "Der Abschied von Kappl/Deininger stimmt mit Blick auf die gute Zusammenarbeit einerseits traurig, bietet aber andererseits die Chance eines neuen Konzeptes für den saarländischen Tatort."