Nun ist es amtlich: Die Wettersendungen im Ersten werden auch im kommenden Jahr von Claudia Kleinert, Sven Plöger, Karsten Schwanke und Donald Bäcker moderiert - nicht aber von Jörg Kachelmann, der seit Bekanntwerden der Vergewaltigungs-Vorwürfe nicht mehr als Moderator dieser Sendungen in Erscheinung getreten ist. Dass Kachelmann auch nach seinem Freispruch künftig nicht mehr für das ARD-Wetter vor der Kamera stehen wird, ist darauf zurückzuführen, dass mit Beginn des kommenden Jahres die Bavaria Film Gruppe die Produktion der Sendungen übernehmen wird.

Die Tochterfirma Cumulus Media hat sich nun also dagegen entschieden, Kachelmann als Moderator zu verpflichten. Bisher hatte Kachelmanns Firma Meteomedia zahlreiche Wettersendungen für Das Erste und die Dritten realisiert. Nun wollen Bavaria und Meteomedia ihre "jeweiligen Kernkompetenzen" einbringen, wie es heißt. Mit anderen Worten: Meteomedia liefert wie gewohnt die Wetterinformationen und -prognosen, Bavaria Film übernimmt die Produktion, technische Realisierung und Distribution der Sendungen.

 

Inwiefern es angesichts einer Wetterproduktion mit einem Bluescreen im Studio tatsächlich die "Kernkompetenz" der Bavaria Film brauchte, oder ob es nicht auch darum ging, Jörg Kachelmann vom Schirm zu nehmen, ist dabei ein anderes Thema. Gelohnt hat sich der Auftrag für die Bavaria jedoch ganz gewiss, denn für die Aufzeichnung der Sendungen wird auf dem Filmstadt-Gelände der Bavaria Film in Geiselgasteig ein TV-Studio auf die Bedürfnisse für die Erstellung von Wettersendungen hin eingerichtet, das in die Infrastruktur des Videozentrums eingebunden ist und die technischen Voraussetzungen für die direkte Datenübertragung zum Sender bietet.

"Für die Bavaria Film Gruppe bedeutet der Einstieg in die Produktion von Wettersendungen eine dauerhafte Auslastung eines Studios und eine Erweiterung der Programmkompetenz", sagte der Geschäftsführer der Bavaria Film Gruppe, Achim Rohnke. "Diese hier anzusiedeln fügt sich nahtlos ein in unsere Strategie der Stärkung des Standorts München/Geiselgasteig. Als Geschäftsführer der Cumulus Media wurde Christian Hunold berufen. Er zeigte sich davon "überzeugt, dass das von uns produzierte Wetterprogramm eine hohe Zuschauerakzeptanz erreichen wird, da diese vier Moderatoren weiterhin in gewohnter hoher Qualität die Wettervorhersagen unterhaltsam, verständlich und professionell präsentieren".

Hunold: "Ebenso können wir durch die Zusammenarbeit mit Meteomedia auf die bewährte hohe Qualität der Datenerfassung von Wetterinformationen zurückgreifen, die Meteomedia durch ein einzigartiges dichtes Netz an Wetterstationen sowie durch sehr zuverlässige Interpretationen der Daten und durch neue Formen der Datenaufbereitung garantiert. Und nicht zuletzt steht mit den Bavaria Studios in München ein professioneller Partner an unserer Seite, der für Produktionsstabilität sorgt und technische Innovationen der Präsentation realisieren wird."

Bei den Wettersendungen handelt es sich um die Produktion vom "Tagesthemen"-Wetter, dem Wetter im "Morgenmagazin" und dem "Wetter vor 8" im Ersten. Außerdem werden zahlreiche regionale Wettersendungen für WDR, SWR, NDR und RBB künftig in München hergestellt und nicht mehr bei Meteomedia in der Schweiz.